Abgeschlossene Chemotherapie erhöht Risiko für Geburtsfehler nicht
Neue Antwort auf die Frage, ob genetische Schäden auf Nachkommen übertragen werden.
Eine retrospektive Studie weist jetzt darauf hin, dass Kinder von Personen, die in ihrer eigenen Kindheit eine Chemotherapie oder Bestrahlung aufgrund einer Krebserkrankung erhalten haben, kein höheres Risiko für Geburtsfehler haben als Kinder von krebserkrankten Eltern ohne Chemotherapie. Diese Erkenntnisse gewannen Wissenschaftler um Lisa Signorello von der Vanderbilt University in Nashville. Sie publizierten ihre Ergebnisse im Journal of Clinical Oncology (doi: 10.1200/JCO.2011.37.2938).
An Krebs erkrankte Kinder erhalten häufig aggressive Therapiemaßnahmen wie Bestrahlung oder Chemotherapie, die zu einer reduzierten Fertilität führen können. Mädchen mit einer Bestrahlung des Beckens haben häufig Schäden an der Gebärmutter oder den Eierstöcken, die mit Infertilität und Fehlgeburten einhergehen können.
Der Einsatz von Alkylanzien hingegen kann die DNA von gesunden und mit Krebs befallenen Zellen beschädigen. Bislang war die Frage, ob dieser genetische Schaden auf Nachkommen übertragen werden kann, laut den Autoren nur unzureichend beantwortet.