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Pflege
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Studie "Therapeutic Touch and Agitation in Individuals With Alzheimer´s Disease"

 

Das Western Journal of Nursing Research hat im Heft 04/08 diese Studie veröffentlicht. Wir haben Sie gelesen, und für Sie kommentiert

 

Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Wirkung der komplementären Pflegemethode, die von D. Krieger und D. Kunz entwickelt wurde, zum routinemäßigen Einsatz in der täglichen Krankenhauspraxis.

Therapeutic Touch (im folgenden mit TT abgekürzt) findet Anwendung bei sogenannten Energiefeldstörungen (Pflegediagnose 00050 - NANDA II) und wird definiert als: das Dirigieren und Modulieren von Qi (Vitalenergie) entsprechend der standardisierten Schritte (siehe: www.therapeutic-touch.at).
Hawranik beschreibt in der Arbeit, dass eine Berührung für die Wirkung von TT nicht unbedingt erforderlich sei, im Regelfall wird die Therapeutenhand einige inches über den Patienten gehalten.

Die Forschungsfrage ist wie folgt formuliert :
Gibt es einen Unterschied bei der Wirksamkeit von TT auf das agitierte Verhalten älterer Bewohner mit einer Alzheimer-Erkrankung verglichen mit denjenigen, welche mit simuliertem TT behandelt werden, und solchen, die gewöhnliche Pflege erhalten.

Als Methode haben die Autoren die randomisierte (beinahe) Doppelblindstudie gewählt.
Die Einschränkung in der „Blindstudie ist, dass einzig die Anwender von TT um die Gruppenzusammensetzung wussten. Diejenigen Probanden, die einen simulierten TT applizierten, und die Anwender der gewöhnlichen Pflege, sowie die Forschungsassistenten wussten nicht, wer in welcher
Gruppe welche Behandlung erhielt.
Das Ausmaß der Agitation wurde gemessen (zu mehreren Zeitpunkten vor, während und nach den Interventionen) mit Hilfe des Cohen-Mansfield Agitation Inventory (CMAI) welches insgesamt 29 verschiedene Ausprägungen der Agitation unterscheidet, und die Häufigkeit auf einer Skala von 1 bis 7
angibt.

Konkret wurde drei Formen der Agitation beobachtet:

  • Körperlich aggressiv
  • motorisch unruhig
  • verbal aggressiv 
     

Als Ergebnis der Studie stellen die Autoren fest, dass am deutlichsten die motorische Unruhe nachgelassen hat, und zwar bei allen Interventionen. Jedoch gab es die deutlichste Reduzierung bei Anwendung des TT. Die anderen Formen der Agitation blieben im Wesentlichen unbeeinflusst. Die
Autoren wagen einen Erklärungsversuch, indem sie darlegen, dass die motorische Unruhe verbunden ist mit Bewegung, umherwandern usw. Dies ist jedoch ein Vorgang, der keinesfalls unbemerkt bleibt.

Physische Gewalt jedoch wird meist dann beschrieben, wenn zum einen das Stadium der Demenz schon weit fortgeschritten ist, zum anderen wenn sich die betroffene Person in seiner Freiheit eingeschränkt sieht, oder etwas gegen seinen Willen geschieht.
Weiter wird als auffällig beschrieben, dass die positive Wirkung sichtbar ist (Abnahme der Agitation) bei sowohl der „echten“ als auch der „simulierten“ TT-Anwendung. Dies könnte darauf zurückzuführen sein, dass Patienten eine größere Aufmerksamkeit erhalten, als diejenigen in der Gruppe der normalen Pflege.

Die Studie an sich scheint sehr gut aufgebaut zu sein. Das Verfahren hat einen hohen Anspruch, und die Auswertung ist schlüssig. Limitierende Faktoren sind jedoch reichlich vorhanden. So schreiben die Autoren selbst, dass die Studie während der Sommerzeit durchgeführt wurde, und eben in dieser Zeit sehr viele Mitarbeiter im Urlaub seien, andere Mitarbeiter, die die Patienten nicht kennen, könnten das Verhalten der Patienten nicht mit
dem Verhalten vor der Studie vergleichen. Auch schreiben die Autoren, dass Personal könnte „müde“ sein, vom vielen Berichten, so dass evtl. zum Schluss der Studie nicht mehr alle Verhaltensweisen und
Änderungen berichtet wurden.

Neben diesen Faktoren ist die Anzahl der Patienten mit 51 recht klein gewählt. Eine Anzahl von 60 Probanden war angestrebt, doch waren verschlechterte Gesundheitszustände, verstorbene Patienten, oder auch Umzüge in andere Einrichtungen Schuld an der kleinen Menge. 
Die Frage, die für mich im Vordergrund steht, ist: Wirkt „Therapeutic Touch“ oder nicht. TT wird immer populärer, und wird auch in Verbindung gebracht mit dem Pflegemodell von Martha Rogers. Dies ist jedoch bei genauer Betrachtung nicht ganz korrekt, denn es kommt zu sprachlichen Missdeutungen in Bezug auf die Begriffe Energie und Feld.

Während man beim TT mit dem Energiefeld des Patienten arbeitet, beschreibt Rogers ein Feld um einen Menschen, welches im weiteren Sinne den Menschen als gesamthaftes Wesen mit Umwelt und Sozialbindungen beschreibt. Dieses Feld muss man wahrnehmen, um den Menschen als Ganzes zu erfassen. Rogers beschreibt weiter, dass diese Felder dynamisch sind, oder „sich in Bewegung“ befinden.
Diese Dynamik wird mit dem Begriff Energie umschrieben. Dies ist von Rogers in dem Werk  „Principles of Homeodynamics“ beschrieben. 
Eine Wirkung ist, gemäß der Studie von Hawranik et al, vorhanden, doch ist diese Wirkung auch bei anderen Methoden messbar. Was also wirkt, und wie wirkt es?

Eine Wirkung von TT soll im physikalischen Bereich zu finden sein, und um genauer zu sein, im Bereich der Quantenmechanik. Das Problem dabei ist jedoch, dass die Energie, die durch TT beeinflusst wird, mit
keiner bekannten Methode bislang messbar gemacht werden konnte. Physiker lehnen demnach die Existenz dieser Energie ab. 
Dies heißt nun nicht, dass es diese nicht messbare, nicht nachweisbare Energie nicht gibt – doch macht es die Technik dadurch zu einer eher spirituellen Handlung anstatt zu einer überprüften Intervention.
Grundsätzlich ist zu sagen, dass jede Art der Intervention, die dem Patienten zugute kommt, und in gewisser Weise eine Wirkung hat, sinnvoll ist. Wenn es TT ist, was dem Patienten aus der Unruhe hilft, dann ist es nicht mehr als recht, dem Patienten dieses Angebot zu machen – und wenn es einfach nur ein wenig Aufmerksamkeit und Zuwendung ist, dann sollte man auch hier nicht sparsam sein.

Quellen :
Hawranik, P, Johnston,  P  &  Deatrich, J   2008 „Therapeutic Touch and Agitation in Individuals With Alzheimer´s Disease“, Western Journal of Nursing Research  vol 30, no. 4, pp. 417-434.

O´Mathúna, D, Pryjmachuk, St, Spencer, W, Stanwick, M, Matthiesen, St 2002 „A critical evaluation of the theory and practice of therapeutic touch“, Nursing Philosophy, vol. 3 pp. 163-176.

 

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