Der Artikel "Welche Hilfe brauchen Senioren, die alleine zu Hause wohnen?" von Romeo Regenass im Tagesanzeiger vom 09.10.2009, fasst die Ergebnisse einer Studie zusammen, welche die Lebensrealität und Bedürfnisse von Betagten in ihrem Alltag zu Hause ermittelt hat.

In Auftrag gegeben wurde die Studie vom US-Unternehmen Home Instead, das auf die häusliche Betreuung von Senioren spezialisiert ist und seit dem Jahr 2007 unter dem Namen "Läb dehei!" auch Niederlassungen in der Schweiz führt. Die Untersuchung wurde von Sozialforschern des renommierten Marktforschungsunternehmens GfK Austria durchgeführt, die im Mai dieses Jahres 252 Empfänger von nicht medizinischen Seniorendienstleistungen und deren Angehörige in der Deutschschweiz befragt haben.

Das Hauptergebnis der Studie formuliert Paul Fritz, Geschäftsführer von Home Instead Schweiz laut Tagesanzeiger wie folgt: "Die Menschen wollen zu Hause alt werden".

Weitere Ergebnisse zeigen auf, welche Hilfestellungen die Betagten zu welchen Zeiten und in welchem Ausmass in Anspruch nehmen:

• 7 von 10 Senioren benötigen weniger als 8 Stunden Unterstützung pro Woche, um trotz fortgeschrittenen Alters weiterhin möglichst autonom im eigenen Heim leben zu können.
• Der grösste Teil der Unterstützung wird am Tag erbracht, weniger am Abend und in der Nacht.
• Die am häufigsten nachgefragten Dienstleistungen beziehen sich auf Unterstützung im Haushalt, Instandhalten der Wohnung und das Erledigen von Einkäufen (siehe Tabelle unten).
• Auch der Wunsch nach Gesellschaft, sozialem Austausch und Freizeit-gestaltung steht weit oben auf der Liste.

Die Studie ergab ausserdem, dass etwa ein Drittel der Befragten vor allem Hilfestellungen von Angehörigen in Anspruch nimmt, während ein weiteres Drittel nur Dienstleistungen von privaten und gemeinnützigen Organisationen nutzt. Dazu gehören die Spitex (mit einem Anteil von 31% der meistgenutzte Anbieter), Pro Senectute, Rotes Kreuz, Angebote sozialer Dienste, privat angestellte Betreuer oder spezialisierte Unternehmen wie Home Instead.

Wie Regenass in seinem Artikel ausführt, tragen Geburtenrückgang sowie eine erhöhte Lebenserwartung dazu bei, dass die Gruppe der über 80-Jährigen bis ins Jahr 2040 um mehr als das doppelte anwachsen wird, von heute 290'000 auf  680'000 Personen (Bundesamt für Statistik). Führt man diese Hochrechnung und ihre beeindruckenden Zahlen mit den Ergebnissen der Studie zusammen, ergeben sich daraus politische Forderungen, wie sie auch Paul Fritz, Geschäftsführer von Home Instead Schweiz zusammenfasst: "Es brauche eine nationale Politik, die Senioren, die sich für ein Leben zu Hause entscheiden, ermutigt und unterstützt."

Gefragt sind innovative Konzepte und Lösungsansätze, die es Betagten ermöglichen trotz nachlassender körperlicher, psychischer oder geistiger Gesundheit, in ihrem vertrauten Umfeld zu verbleiben.

Anregungen und Ideen zu solchen Konzepten sind auf den folgenden Seiten zu finden:

Wohnen im Alter: Neue Wege gehen >>

Home Instead: Läb dehei! >>

Alterswohnhilfe >>

Tempelhofer Feen >>

Zum Schluss noch ein Blick in ein innovatives Konzept aus Deutschland:
Alltag in einer Senioren WG >>