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Anorexia nervosa – Prävention in Familie und Erziehung

 

Anorexia nervosa ist eine häufig auftretende Krankheit in Bezug auf die Ernährung und wird auch in der Ernährungsberatung immer häufiger zum Thema.

 

Heute wird sie als „Frauenproblem“ bezeichnet, was nicht ganz zu Unrecht geschieht. Bei über 95% der betroffenen Patienten handelt es sich um Frauen und nur ein sehr kleiner Teil betrifft Männer Aufgrund dieser Angaben wird oft angenommen, dass auch die Ursachen und Risikofaktoren, welche zu einer Anorexia nervosa führen, ausschliesslich frauenspezifische Probleme sind. Doch da auch Männer an dieser Essstörung leiden, müssen auch Ursachen und Risikofaktoren eine Rolle spielen, welche nicht frauenspezifisch sind.

Obwohl die Entstehung einer Anorexia nervosa viele Ursachen und viele verschiedene Risikofaktoren hat, die eine Rolle spielen, scheint das nahe soziale Umfeld neben den individuellen und gesellschaftlichen Risikofaktoren ein wichtiger Faktor in der Krankheitsbildung zu sein. Auch genderspezifisch ist er von Bedeutung, da sich die Erziehung von Knaben und Mädchen in vielen Familien deutlich voneinander unterscheiden.

Da viele Familien anorektischer Personen ähnliche Merkmale aufweisen, kann davon ausgegangen werden, dass die Familie eine wichtige Rolle in der Krankheitsentwicklung spielt. Gemeinsam in vielen Familien ist das nach aussen hin wirkende Bild einer intakten und glücklichen Familie. Die Beziehungen innerhalb der Familie scheinen harmonisch und oft legt die Familie viel Wert auf Fleiss, Erfolg und die Erfüllung anderer gesellschaftlichen Normen. Oft werden dabei Probleme nicht behandelt und Konflikte nicht bewältigt, aus Angst Beziehungen zu zerstören. In diesem Punkt sind Mädchen wie auch Knaben betroffen.

Durch dieses Familienmuster werden die Kinder eher nicht zur Selbstständigkeit und Unabhängigkeit erzogen und sind somit auf Umbruchsituationen in ihrem Leben schlecht vorbereitet. So kommt es nun in der Pubertät, der Abnabelung vom Elternhaus oder der Trennung einer geliebten Person zu einem inneren Konflikt, weil nicht mehr den Erwartungen der Familie entsprochen werden kann. Dadurch kommt es zu Problemen in der Konfliktbewältigung und schliesslich zur Gefährdung, die Lösung der Probleme in einer Magersucht zu suchen. Da Knaben aufgrund des, in der Gesellschaft verankerten Männerbild eher zur Selbständigkeit erzogen werden, gehört die Erziehung zur Unselbstständigkeit und Abhängigkeit eher zu den weiblichen Risikofaktoren.

Auch ein Grund für eine Essstörung kann das Handeln der Mutter in den frühen Lebensjahren des Kindes sein. Wenn sie ihr Kind zu stark behütet und ihm jeden Wunsch erfüllt, bevor es ihn äussern kann, lernt das Kind nie seine eigenen Bedürfnisse zu äussern und wird auch in Zukunft sich nach den Wünschen anderer richten. Das Kind mangelnde Selbstständigkeit und eine Abhängigkeit.

Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass die Erziehung zur Unselbstständigkeit und Abhängigkeit, welche bei Mädchen häufiger der Fall ist als bei Knaben, eine Ursache und ein Risikofaktor für eine Anorexia nervosa darstellt.

Was Eltern präventiv machen können: Wie im vorherigen Kapitel beschrieben sind Abhängigkeit und Unselbstständigkeit Risikofaktoren für eine Anorexia nervosa. So sollte bei der Erziehung darauf geachtet werden, dass die Kinder zur Selbstständigkeit und Unabhängigkeit erzogen werden. Durch zu starke Ängstlichkeit der Eltern, kann eine Entwicklung dieser Charakterzüge nicht erfolgen, da zu starre Grenzen aufgebaut werden. Natürlich sollte es Grenzen und Regeln geben aber das Kind sollte sich trotzdem von Zeit zu Zeit durchsetzen können. Auch sollten Konflikte in der Familie offen ausgetragen und Gefühle gezeigt werden. Vor allem die Meinung und die Gefühle des Kindes sollten akzeptiert und anerkannt werden. Dies gilt für die Erziehung von  Mädchen wie für Jungen.

Ausserdem sollten speziell Mädchen nicht in das Muster des „braven Mädchens“ gedrängt werden. Durch diese Unselbstständigkeit und Abhängigkeit welche häufig dem gessellschaftlichen Frauenbild entspricht, kommt es spätestens in der Pubertät zu Konfliktbewältigungsproblemen. So sollte also vor allem bei Mädchen auf eine Erziehung in die Selbstständigkeit und Unabhängigkeit geachtet werden.

Was Mütter präventiv machen können: Mütter sollten ihre Kinder nicht immer vor dem Hungerschrei stillen. Nur so lernt das Kind Hunger und Sattsein zu unterscheiden und so auch in  Zukunft seine Wünsche und Bedürfnisse zu äussern.

Quellen:
Bryant-Waugh, R., Lask, B. (2008). Essstörungen bei Kindern und Jugendlichen. Rat und Hilfe für Eltern. Bern: Verlag Hans Huber

Harland, S., Siegel, W. (1996). Essstörungen. Erkennen und Behandeln. Küttingen/ Aarau:  Midena-Verlag

Knoll, S. (1998). Essstörungen. Berner Gesundheit, Stiftung für Gesundheitsförderung und Suchtfragen. Bern

Minuchin, S., Rosman, B.L., Baker, B.L. (1978). Psychosomatic families: Anorexia nervosa in context. Cambridge, MA: Harvard University Press

 

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