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Familienbasierte Behandlung zeigt bei Anorexia nervosa die beste Wirkung
Traditionell stehen in der Theraopie der Anorexia nervosa ausschliesslich die Erkrankten im Zentrum. Die Familie wird nicht speziell einbezogen. Eine neue Studie hat jedoch die positive Wirkung einer familienbasierten Behandlung von jugendlichen AnorexiekrankeInnen bestätigt.

Die Studie, die im Oktober in der Zeitschrift "Archives of General Psychiatry" publiziert wurde, ist die erste randomisiert kontrollierte klinische Studie, welche aufzeigt, dass familienbasierte Therapie, bekannt als Maudsley Approach, die beste Behandlung für jugendliche Anorexiekranke darstellt. An der Studie der Universität von Chicago und Stanford nahmen 120 anorexiekranke Jugendliche teil. Sie wurden randomisiert in zwei Gruppen eingeteilt. Von den anorexiekranken Studienteilnehmenden, welche die familienbasierte Therapie erhielten, waren mehr als 50 Prozent nach einem Jahr Behandlung erfolgreich therapiert. Von den Probanden, welche die traditionelle individuelle Therapie erhielten, konnte jedoch nach einem Jahr nur bei 23 Prozent ein Erfolg erzielt werden. Nach einem  weiteren Jahr Beobachtungszeit erlitten nur 10 Prozent der familienbasiert Therapierten einen Rückfall. Bei der anderen Gruppe wurden dagegen 40 Prozent rückfällig.

Bei der familienbasierten Therapie werden die Eltern dazu motiviert, eine aktive Rolle bei der Behandlung der Anorexie einzunehmen. Diese Methode wurde im Maudsley Spital in London entwickelt. Ziel ist es, eine Hospitalisierung des Patienten zu vermeiden und den Eltern die Möglichkeit zu geben, zu Hause ein gesundes Essverhalten durchzusetzen. In der Studie wurden bei der familienbasierten Therapiegruppe nur 15 Prozent der Anorexiekranken hospitalisiert, wogegen ganze 37 Prozent der anderen Gruppe hospitalisiert werden mussten. Bei der Therapie wird versucht, die Jugendlichen wieder auf die normale Entwicklungsschiene zu bringen. Dies geschieht in drei Phasen:

In der ersten Phase kommt es zu 15 bis 20 Therapiesitzungen während 12 Monaten. Diese Phase wird auch als „Gewichtswiederherstellungsphase“ bezeichnet. Die Gefahren einer Mangelernährung, zum Beispiel Hormonstörungen, Kardiale Dysfunktion und viele mehr, stehen im Mittelpunkt. Ziel ist es, wieder ein gesundes Gewicht zu erreichen. Dafür werden typische Familienmuster und Essgewohnheiten hinterfragt und verbessert. Die Eltern werden dazu befähigt, die Gewichtszunahme ihres Kindes zu unterstützen und voranzutreiben.

Sobald die Patienten die Hilfe der Eltern akzeptieren, das Gewicht stetig zunimmt und sich die Stimmung innerhalb der Familie verbessert hat, kann die zweite Phase eingeleitet werden. Hier liegt der Fokus auf der Ermutigung der Eltern, den Kindern zu helfen, mehr Kontrolle über ihr Essverhalten zu bekommen. Dabei wirken die Eltern kontrollierend, aber auch unterstützend auf das Essverhalten ihrer Kinder.

Die dritte Phase wird eingeleitet, wenn die Patientin alleine fähig ist, das Gewicht bei 95 Prozent des Idealgewichts zu halten. Ziel der Phase ist, der Jugendlichen eine gesunde jugendliche Identität zu geben. Die Jugendlichen sollen ihre Jugendlichkeit gesund ausleben können und mit typischen Konflikten in dieser Zeit zurechtzukommen. Die Beziehung zu den Eltern steht dabei im Mittelpunkt.

Eine weitere Studie der Clinical Psychology Unit an der Sydney University in Australien aus dem Jahre 2009 untersucht die Qualität einer Eltern-zu-Eltern Konsultation im Rahmen der Maudsley Therapiemethode. 20 Familien wurden randomisiert in zwei Gruppen eingeteilt. Die erste Gruppe (n=10) bekam die Standardtherapie nach Maudsley. Die anderen 10 Familien bekamen zusätzlich Eltern-zu-Eltern Sitzungen. Danach wurden alle Eltern zu ihren Erfahrungen mit den verschiedenen Therapieformen befragt. Die Eltern, welche die zusätzlichen Therapieeinheiten bekamen, beschrieben diese positiv als eine stark emotionale Erfahrung, welche ihnen half, sich nicht alleine mit den Problemen zu fühlen. Ausserdem wurden sie dadurch weiter für die Therapie bestärkt. Die Studie ergab, dass die Eltern-zu-Eltern Konsultationen ein gutes ergänzendes Medium für die Maudsley Therapie darstellen.

Daniel Le Grange, Professor in Psychiatrie und Verhaltenswissenschaft und Direktor der „Eating Disorders Clinic“ des University of Chicago Medical Center bestätigt, dass die familienbasierte Therapie bei jugendlichen Patienten die erste Wahl darstellen sollte. Auch in Kliniken für Essstörungen sollte eine solche Therapieform angewandt werden. 
 

Quellen:

University of Chicago, Medical Center >>


Maudsley Parents >>


PubMed, the Maudsley model of family-based treatment for anorexia nervosa: a qualitative evaluation of parent-to-parent consultation >>


Weiterführende Literatur:

Dr. Daniel Le Grange on Eating Disorders Research at UCMC >>

 

PubMed, Psychotherapy approaches for adolescents with eating disorders >>

Quelle: Redaktion Careum Explorer, gv

Veröffentlicht: 2011-02-26

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