Krach lässt sich nicht immer vermeiden und wo viele Menschen arbeiten, da wird auch viel geredet.
Aber im Krankenhaus ist es an sich doch recht ruhig - haben wir den Eindruck. Weit gefehlt: Im Jahre 2005 berichtet hierzu "Die Welt":
"Forscher der Johns Hopkins University haben den Krach im Krankenhaus untersucht und alarmierende Ergebnisse vorgelegt: Seit 1960 sind die Lärmpegel drastisch gestiegen - am Tage von durchschnittlich 57 auf 72 Dezibel (dB). Das entspricht dem Krach an einer Hauptverkehrsstraße oder beim Staubsaugen. Die nächtlichen Schallpegel in der Klinik kletterten im gleichen Zeitraum von 42 auf 60 dB." (Artikel "Spektakel statt Bettruhe >>)
Nach Ansicht von Experten ist dieser ständig hohe Lärmpegel unter anderem verantwortlich für Kommunikationsfehler zwischen medizinischem Personal und kann auf lange Sicht zu einer Belastung für das Personal führen.
Aber auch Patienten sind betroffen, denn diese müssen den Lärm ertragen. Studien belegen, dass Lärm und die damit verbundene Unruhe zu Schlafstörungen und damit letztendlich zu einer verzögerten Genesung führen kann.
Was sind nun die Gründe für eine erhöhte Lärmbelastung. Hier gibt es vielfältige Ursachen. So ist mit der zunehmenden Technisierung auch die Anzahl der potentiellen Geräuschquellen gestiegen. Motorengeräusche von automatischen Infusionspumpen, Spezialbetten, oder immer mehr Alarme die durch den Raum schallen sind das eine.
Aber auch die zunehmende Freizügigkeit im Umgang mit Besuchsregeln sorgt für eine Zunahme der Umgebungsgeräusche.
Besucher den ganzen Tag lang - Ja .. aber bitte in Besucherräumen, müsste die Forderung lauten.
Projekt
Silent Hospitals Help Healing
Ein vorbildliches Projekt wurde im
Montefiore Medical Center unter dem Namen Silent Hospitals Help Healing (SHHH) ins Leben gerufen. Hier wurden verschiedene Massnahmen ergriffen, um die Krankenhäuser leiser zu machen.
So wurden z.B. Transportwagen repariert und die Telefone auf Vibrationsalarm umgestellt. Schichtübergaben sind leiser geworden und die Besucher werden angehalten, leiser zu reden. An den Türen findet man Aufkleber, mit einer Krankenschwester, die einen Finger auf den Lippen hält, der zu mehr Stille auffordert.
Dies hat dazu geführt, dass der Lärmpegel von gemessenen 78 Dezibel auf Werte von 50 - 60 Dezibel gesunken ist.
Erste Auswirkungen waren, dass Patienten deutlich besser schlafen, und das Personal weniger gestresst wirkt.