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Neurofeedback bei ADHS: Wirksamkeit nachgewiesen
Zwei Studien zeigen auf, dass Neurofeedback große und klinisch signifikante Effekte auf die Kernsymptome Impulsivität und Unaufmerksamkeit hat.

Erstmals wurde schon im Januar 2009 in einer groß angelegten randomisierten, kontrollierten Studie die Wirksamkeit eines Neurofeedback- Trainings bei Kindern mit einer Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) nachgewiesen. Die Ergebnisse einer Studiengruppe unter Leitung von Dr. Hartmut Heinrich aus der Kinder- und Jugendabteilung für Psychische Gesundheit am Universitätsklinikum Erlangen in Zusammenarbeit mit der Abteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie am Uni-Klinikum Göttingen und dem Heckscher-Klinikum München wurden damals im "Journal of Child Psychology & Psychiatry" veröffentlicht. Die Studie wurde von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.

 

ADHS ist eine komplexe Störung mit weit reichenden Auswirkungen. Die Aufmerksamkeitsdefizit/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) ist eine Störung, die bereits im Kindesalter beginnt. Symptome sind eine leichte Ablenkbarkeit, ein geringes Durchhaltevermögen, ein leicht aufbrausendes Wesen mit der Neigung zum unüberlegten Handeln und zur Hyperaktivität. Etwa 5 Prozent der Kinder sind in Deutschland betroffen, Jungen deutlich häufiger als Mädchen. Als Voraussetzung für die Diagnose ADHS müssen die Symptome mindestens seit sechs Monaten vorliegen und erstmals schon vor dem siebten Lebensjahr aufgetreten sein. ADHS wird je nach Schweregrad mit verschiedenen Therapiebausteinen ambulant oder auch stationär behandelt. Dazu gehören unter anderem Medikation, Neurofeedback- Training sowie Verhaltenstherapien einschließlich Eltern-Kinder-Training und Sozialem Kompetenztraining.

 

Die Studie belegt, dass Neurofeedback als weiterer klinisch wirksamer Therapiebaustein zur Behandlung von Kindern mit ADHS neben der Medikation und anderen verhaltenstherapeutischen Ansätzen betrachtet werden kann. In den Problembereichen "Unaufmerksamkeit" und "Hyperaktivität-Impulsivität" konnte das Neurofeedback-Training die Symptomatik um durchschnittlich 25 - 30 Prozent reduzieren. Bislang gibt es nur wenige Kliniken und niedergelassene Therapeuten in Deutschland, die eine Neurofeedback-Therapie anbieten, da die Wirkung lange Zeit umstritten war und die Therapiekosten in der Regel nicht von der Krankenkasse übernommen werden.


Dr. Hartmut Heinrich, hheinri[at]arcor.de, Kinder- und Jugendabteilung für Psychische Gesundheit am Universitätsklinikum Erlangen, steht als Kontaktperson zur Verfügung.

 

Zweite Studie. Meta-Analyse

 

In einer weiteren, aktuelleren Studie weist das Institut für Medizinische Psychologie der Universität Tübingen gemeinsam mit Wissenschaftlern der Universität Nijmegen nach, dass Neurofeedback eine evidenz-basierte und somit wirksame Behandlungsmöglichkeit für Kinder mit einer Aufmerksamkeitsdefizits-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) ist. In einer Studie der niederländischen Forschungseinrichtung „Brainclinics“, die in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift „EEG and Clinical Neuroscience“ erschienen ist, haben die Forscher eine Meta-Analyse aller 15 bisher veröffentlichten Studien zum Neurofeedback bei ADHS durchgeführt. Damit konnten sie zeigen, dass Neurofeedback große und klinisch signifikante Effekte auf die Kernsymptome Impulsivität und Unaufmerksamkeit hat. Im Hinblick auf das Kernsymptom Hyperaktivität konnten mittlere Effekte nachgewiesen werden. 
 
Die Ergebnisse der vorliegenden Studie beziehen sich auf die Behandlung von ADHS. Untersuchungen, ob Neurofeedback auch bei anderen Störungen wirksam ist, müssen separat durchgeführt werden. Eine Meta-Analyse zur Wirkung des Neurofeedbacks bei Epilepsie, die in derselben Ausgabe von „Clinical EEG and Neuroscience“ publiziert ist, ergab ebenfalls den Nachweis einer klinischen Wirksamkeit. Für andere Erkrankungen stehen derartige Analysen aber noch aus.

 

PD Dr. Ute Strehl, ute.strehl[at]uni-tuebingen.de, Institut für Medizinische Psychologie und Verhaltensneurobiologie, steht als Kontaktperson zur Verfügung.

 

Bibliographische Angaben und weitere Informationen

 

Gevensleben, Birgit Holl, Björn Albrecht, Claudia Vogel, Dieter Schlamp, Oliver Kratz, Petra Studer, Aribert Rothenberger, Gunther H. Moll, Hartmut Heinrich. Is neurofeedback an efficacious treatment for ADHD? A randomised controlled clinical trial. Journal of child Psychology and Psychiatry; 50 (7), 780 – 789.

 

Arns, M., de Ridder, S., Strehl, U., Breteler, M. & Coenen, A. Efficacy of Neurofeedback Treatment in ADHD: The effects on Inattention, Impulsivity and Hyperactivity: a Meta-Analysis. EEG and Clinical Neuroscience; 40(3), 180-189.

 

Die niederländische Forschungseinrichtung „Brainclinics“ hat eine Broschüre für Fachpersonen herausgegeben. Die Broschüre zeigt in einer kurzen Übersicht die Rolle von Neurofeedback in der Behandlung von ADHS auf. Die Broschüre (in englischer Sprache) finden Sie hier >>

 

Weitere Informationen (in englischer Sprache) über Neurofeedback bei ADHS der niederländischen Forschungseinrichtung „Brainclinics“ finden Sie hier >>

Quelle: Kinder- und Jugendabteilung für Psychische Gesundheit am Universitätsklinikum Erlangen / Institut für Medizinische Psychologie der Universität Tübingen

Veröffentlicht: 2011-08-05

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