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Social Media in Healthcare - Tagung 2010

 

Online Vernetzung von Patienten, Gesundheitspersonal und Institutionen

 

Was haben die sogenannten "Social Media Tools" wie Facebook, Twitter & Co. mit dem Gesundheitswesen zu tun? Vieles, wenn man davon ausgeht, dass

  • das Thema "Gesundheit" in einer alternden Gesellschaft massiv an Bedeutung gewinnt
  • Patienten schon jetzt und noch viel mehr in Zukunft mitreden wollen (Partizipation)
  • Patienten - auch die älteren, sog. "silver surfers" - immer mehr im Internet nach Informationen suchen
  • Patienten sich untereinander austauschen wollen
  • Patienten die Möglichkeit suchen auf verschiedenen Kanälen mit Fachpersonen in Kontakt zu kommen
  • der Austausch einer weiterhin wachsenden Zahl von Selbsthilfegruppen zunehmend im Internet passiert
  • die Gesundheitsdaten der Menschen zukünftig in sicherer Form im Internet zur Verfügung stehen werden
  • ....

 

Mit all diesen Themen befassten sich die gut 100 Besuchenden und Vortragenden der Tagung "social media in health care" die am 26.1.10 in Zürich stattfand. In der Schweiz werden die sozialen Netzwerke bisher von der überwiegenden Zahl der Institutionen des Gesundheitswesens nicht nur nicht genutzt, sondern teilweise werden sie gesperrt, um zu verhindern, dass Angestellte sie während der Arbeitszeit nutzen.

Die wachsende Bedeutung von sozialen Medien zeigt sich an verschiedenen Tatsachen. So laufen mittlerweile viele Anfragen im Internet nicht mehr über Suchmaschinen, sondern über Tools wie Facebook. Auch im Businessbereich wird die Tendenz deutlich, wenn man sieht, dass mittlerweile die meisten Pharmafirmen in sozialen Netzwerken vertreten sind.

 

Was unter dem Begriff "social media" zu subsummieren ist zeigt in musikalischer Form dieses Video >>


Tagung SocMed 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Im ersten Vortrag der Tagung ging Dr. Mitja Back vom Psychologischen Institut der Johannes Gutenberg-Universität Mainz auf das Thema "Psychologie der sozialen Netzwerke und Medien" ein. Er sieht soziale Netzwerke als psychologisch interessanteste, reichhaltigste und dynamischste Form sozialer Medien.

Online Social Networks (OSNs) werden heute von mehr als 700 Mio. Menschen weltweit genutzt. In Deutschland sind es über 26 Mio. Für Jugendliche sind sie oft bereits zum primären Kommunikationsmedium geworden.

Back zeigt auf, dass die Annahme dass die Nutzenden in den OSNs v.a. ein idealisiertes Bild von sich zeichnen nicht stimmt. Es ist eher die Fortführung der realen Identität im Netz ("extended real life").

Der Referent geht detailliert auf die Kommunikationsprozesse in OSNs ein und zeigt deren typische Merkmale auf. Zusammenfassend stellt er fest: "OSNs

  • werden von der Mehrheit genutzt
  • verbreiten auf extrem dynamische Art und Weise viele, unterschiedliche und relevante Informationen
  • dienen der realen sozialen Kommunikation, Identitätskonstruktion und Beziehungsaufbau"

 

Was heisst dies in Hinsicht auf den Gesundheitsbereich? Back hält es für unvermeidbar, dass e-Health Lösungen OSNs berücksichtigen und dabei die verschiedenen Zielgruppen integrieren, private mit beruflichen OSNs verbinden, ebenso offline Netzwerke (z.B. Selbsthilfegruppen) und Gesundheitspartner. Die Chance, die sich bietet, eine dynamische, spontane und flexible Kommunikation in Gang zu bringen und so den Kontakt zu den Zielgruppen zu halten muss ergriffen werden.


 

Celia Boyer stellte in ihrem Vortrag die Health On the Net Foundation (HON) vor und sprach unter dem Titel "Trustworthiness in the Age of Web 2.0" über die Zuverlässigkeit und über Qualität von Internetseiten im Gesundheitsbereich. Sie zitiert den Bericht von PewInternet "The Social Life of Health Information" in dem festgehalten wird, dass nur 15% der Informationssuchenden im Internet die Quelle und das Datum der gefundenen Information kontrollieren. Insgesamt suchen ca. 70% der Schweizer im Internet nach Gesundheitsinformation, überproportional vertreten sind dabei Personen mit chronischer Krankheit.

 

HON macht es sich seit 1995 zur Aufgabe hier Unterstützung zu bieten durch Vergabe des HON Qualitätslabels an vertrauenswürdige Seiten. Boyer stellt u.a. die Tools von HON vor wie HONcodeHunt, die Datenbank der vertrauenswürdigen Sites, die Suchmaschine HONsearch und HONQUA die Antwortmaschine von HON die sich noch im Experimentierstatus befindet.

Alle Infos zu HON und weitere Tools finden sich auf deren Website >>

 


 

In der folgenden Session ging es in drei Vorträgen hauptsächlich um den Marketingaspekt von Social Media. Es wurde zunächst die Firma Quevita vorgestellt. Quevita ist laut Selbstdeklaration Europas erste Gesundheits- und Lifestyle-Community. Das Portal hat kostenfreie und kostenpflichtige Inhalte. Es bietet viele Links zu bestehenden Tools im Internet und hat ansonsten drei Hauptprodukte:

  • social.TRAIL
  • body.COACH
  • runningCOACH

 

Quevita sieht sich auch als geeingete Plattform zur Unterstützung der e-Health Strategie der Schweiz. Link zu Quevita >>


 

Die Firma Google war vertreten in der Person von Andreas Rode der zum Thema "Online-Marketing und -Sales: Strategien für das Gesundheitswesen" redete.

Es stellte zunächst Mal Google und dessen Tätigkeitsfelder vor, sprach über das Google Ranking und Faktoren, die hier wichtig sind. Er stellte klar, dass man sich einen guten Platz bei Google nicht kaufen kann.

Sehr anschaulich zeigte Rode auf, wie sich on- und offline Medien beeinflussen. Wenn am Abend eine spezielle Frage oder Thema auftaucht, so gibt es bei den Suchmaschinen einen massiven Anstieg von Suchen zum entsprechenden Thema.


Lokal basierte Suchen gewinnen an Bedeutung, sie machen schon jetzt ein Drittel aus. Der ROPO Effekt kam zur Sprache (research online, purchase offline), auch hier eine Kombination von on- und offline.


Der Redner empfahl einen Blick auf "Google Insight: What Patients Care About". Hier zeigt sich, wonach die meisten UserInnen suchen. Youtube, Googles Videoplattform, ist bereits die 4. grösste Suchmaschine und dort liegt die Suche nach Health und Beauty an vierter Stelle. Der Trend geht klar in Richtung mobiler Nutzung, immer mehr online traffic läuft auf dem Handy. Der Grund hierfür ist einfach: es gibt weltweit fast 4x so viele Handys wie Laptops.

 

Der Online-Werbemarkt ist in der Schweiz, die mit 76% eine der höchsten Internetanbindungsraten der Welt aufweist, noch vergleichsweise unterentwickelt. Ein grosses Marktpotential liegt bei der zunehmenden Zahl an "silver surfers". Diese interessieren sich überproportional für das Thema Gesundheit.
Zur tageszeitlichen Nutzung lässt sich feststellen, dass diese v.a. am Abend zur prime time massiv gestiegen ist, also zu einer Zeit wo noch vor Kurzem die ganze Familie vor dem Fernseher sass..

Pro Sekunde verzeichnet Google 5 deutschsprachige Suchanfragen zu Gesundheitsthemen. An erster Stelle steht dabei das Thema psychiatrische Krankheiten und Depression. In England halten bereits 79% der Patienten das Internet für die wichtigste Informationsquelle für Gesundheitsthemen. Bei einer Befragung von ÄrztInnen zur Internetnutzung sagten erstaunliche 55% dass ihnen wichtig ist, dass die jeweilige Information aus dem eigenen Land stammt.


 

Alternativen zum klassischen Pharma-Marketing wurden von Silja Chouquet, CEO, whydotpharma.com, vorgestellt. Die meisten Pharma-Firmen sind heute auf Twitter. Die meisten Followers unter ihnen hat Pfizer, dann kommt Novartis und Böhringer. Chouquet hat festgestellt, dass zwar viele Firmen einen Account haben, aber längst nicht alle diesen regelmässig nutzen.

Sie stellt fest, dass es auf den Online-Plattformen nicht mehr in erster Linie darum geht, die Benutzenden zu überzeugen, sondern darum mit ihnen in eine Diskussion zu treten. Dabei ist Offenheit wichtig. Es handelt sich hier nicht einfach um eine neue Art zu werben, es braucht added value um die Kommunikation aufrecht zu erhalten. Weiterhin ist es eine gute Möglichkeit sich "Advocates" im Netz zu schaffen, also Communities an Interessierten aufbauen.

 


 

Nach der Mittagspause referierte Bart de Witt zum Thema "Why Health 2.0?". Er bezog sich auf die laufende Studie Gesundheit im Netz 2010 und präsentierte Auszüge aus den Ergebnissen. Auch in Deutschland ist das Internet an die erste Stelle getreten für die Suche nach Gesundheitsinformationen. In dieser ersten deutschlandweiten, qualitativen Untersuchung zum digital informierten und vernetzten Patienten (E-Patient) und den Auswirkungen auf den Healthcare Markt zeigt sich beispielsweise, wieviel Content bereits von Patienten selbst generiert wird. Seiten, auf denen sich Patienten austauschen, wie z.B. CureTogether oder PatientsLikeMe weisen enorme Wachstumszahlen auf.


 

Lucien Engelens Vortrag trug den Titel "Use of Social Media by Hospitals". Engelens ging zunächst auf die Entwicklung der Internetnutzung allgemein ein und kam dann auf das Thema Health 2.0 zu sprechen.


Social media in hospitals. Zurich 26/1/2.010 from Lucien Engelen

 

Hier gehts zum Weblog von Lucien Engelen >>

Hier finden sich weitere Bei- und Vorträge von ihm >>


 

"Erfolgsfaktoren für Webcommunities im Gesundheitswesen" - so das Thema von Christian Lautner. Er stellte die Plattform imedo.de vor, deren Gründer er ist. Ging dann auf die Frage ein, was der Patient im Internet macht und stellte Erfolgsfaktoren für WebCommunities im Gesundheitswesen vor.

Imedo.de ist eine der grössten Gesundheitsplattformen Deutschlands und hat sich zum Ziel gesetzt bis 2012 die grösste Gesundheitsplattform Europas zu sein. Der Trend im Netz wird deutlich, wenn man weiss, dass bereits sieben der 14 Top Websites in Deutschland Social Media Seiten sind.

Als Begründung dafür, dass es neben den ganzen sozialen Plattformen noch zusätzlich Gesundheitsplattformen braucht, führt Lautener an, dass diese vertraulicher und spezifischer sind.

 

Was macht der Patient im Internet?

  • Medikamente bewerten und empfehlen
  • Links zu Gesundheitsseiten teilen
  • An Diskussionen teilnehmen
  • Therapieerfahrungen berichten
  • Artikel und Beiträge kommentieren
  • Eigenen Content erstellen

 

Die Erfolgsfaktoren teilt Lautner in folgende vier Kategorien ein:

  • Vertrauen
  • Ausdauer
  • Monetarisierung
  • Nutzerorientierung

 

Bereiche die durch die Online Kommunikation beeinflusst werden sind beispielsweise die Arztwahl, die Eigendiagnose oder Präferenz für Medikation.

 

Die Macher von imedo.de haben sich initial überlegt, wo sie aktiv Patienten erreichen, und haben sie dann z.B. in ihren Selbsthilfegruppen besucht, Veranstaltungen zum Datenschutz gemacht und sind so aktiv erst mal offline auf ihre künftigen potentiellen Nutzenden zugegangen.

Wichtig für den nachhaltigen Erfolg ist es, auf die Nutzenden zu hören und die Plattform immer wieder auf deren Bedürfnisse anzupassen. Zunehmend werden auch Fachinformationen angeboten.


"Co-creating user acceptance of ICT in healthcare: Towards new forms of user participation", so das Thema von Prof. Dr. Fred van den Anker. Er ging in seinem Vortrag auf die Schaffung von Akzeptanz bei den Nutzenden ein indem man sie einbezieht (user participation). Wichtig war ihm der Hinweis, dass alle Stakeholder immer zu einem frühen Zeitpunkt einbezogen werden müssen wenn es um die Erstellung von Social Media Anwendungen geht.

Entscheidend für den Erfolg ist die Nützlichkeit der Anwendungen (percieved usefulness).


 

Folie aus Vortrag AasePraktischen Anschauungsunterricht in den Vorzügen von neuen Möglichkeiten der Mediennutzung gabe es dann anhand der beiden Vorträge die via Video-Conferencing zu den Zuhörenden gebracht wurden.

Als erstes war Lee Aase, Social Media Manager, Mayo Clinic live von Rochester, MN zugeschaltet und sprach zum Thema "Reasons on why Social Media are Essential to Healthcare's Future". Es ist sehr interessant zu hören, wie aktiv die Mayo Clinic bereits ist in Sachen Social Media. Hier wird bereits auf allen Kanälen mit den Patienten kommuniziert.

Aase baut seinen Vortrag auf anhand von 35 Social Media Thesen.

Die Folien dieses Vortrags stehen auf SlideShare zur Verfügung >> (dort finden sich auch noch weitere Vorträge von Lee Aase)


 

 

 

An Stelle der erkrankten Alexandra Carmichael, war deren Kollege Daniel Reda von CureTogether.com, live von San Jose, CA zu hören. "Participatory Medicine: New health insights through patient generated data" war der Vortrag betitelt. Es geht hierbei um einen interessanten Ansatz: mit Hilfe von Datamining werden Thesen aufgestellt zu medizinischen Forschungsfragen, die anschliessend durch Studien verifiziert oder falsifiziert werden können.

Partizipative Medizin wird definiert als ein Modell in dem Patienten aktiv am Management ihrer Gesundheit beteiligt sind. Patienten messen zum Beispiel regelmässig bestimmte Körperfunktionen und dokumentieren die Daten online. Es finden Treffen statt, in denen sich die Benutzenden von CureTogether über ihre Gesundheit/Krankheit/Beschwerden austauschen.

Einen Schritt weiter geht die Selbstexperimentation. Hier testen die Benutzenden an sich selbst bestimmte Therapien und Methoden aus. Eine Seite in der es ebenfalls darum geht, Selbstexperimente zu dokumentieren ist "Experiental Man".

Die Seite CureTogether - Open Source Health Research - verbindet social measurement und experimentation. Die Benutzenden füllen Fragebogen aus zu ihren Symptomen, was dann evtl. zu neuen Korrelationen und evtl. zu einer medizinischen These führt. Diese können dann von Forschenden aufgegriffen und zum Untersuchungsgegenstand für Studien werden.



Abgerundet wurde die Veranstaltung von einer kurzen Schlussbetrachtung unter der Überschrift "Empowerment, Openess und Datenschutz" zu der sich die anwesenden Referenten auf dem Podium trafen.

 

Link zur Seite des Veranstalters eHealth Consulting >>

 

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