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Spitalinfektionen: Angstmacherei mit fragwürdigen Zahlen
Gemäss einer Medienmitteilung des Preisvergleichsdiensts Comparis ist die Hygiene in Schweizer Operationssälen mangelhaft. Ohne in Abrede zu stellen, dass Spitalinfektionen ein Problem darstellen, möchten der SBK und seine Interessengruppe dibis darauf aufmerksam machen, dass man hinter die vom Vergleichsdienst Comparis gemachten Aussagen einige Fragezeichen setzen muss, um Patientinnen und Patienten nicht unnötig in Angst zu versetzen.


Der Schweizer Berufsverband der Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner SBK und seine Interessengruppe dibis (Deutschsprachige IG der FachexpertInnen für Infektionsprävention und Spitalhygiene (dibis) bestreiten nicht, dass alles daran gesetzt werden muss, um die Zahl der Spitalinfektionen zu senken.

 

Allerdings müssen hinter die Aussagen von Comparis einige Fragezeichen gesetzt werden. Das betriff insbesondere die Qualität der Daten der Studie, die der Medienmitteilung zu Grunde liegt: 

  • Repräsentativität der Stichprobe von „350 Ärzten und Pflegekräften aus dem OP-Bereich“: Es ist unklar, welche Ausbildung die Befragten haben und in welcher Art von Institution (Uni-, Kantons- Regional-, Privatspital…) sie arbeiten. Es ist fragwürdig, ob mit dieser Stichprobe statistisch repräsentative Aussagen gemacht werden können. Dies auch vor dem Hintergrund, dass in der Schweiz rund 50 000 Ärzte und rund 150 000 Menschen mit unterschiedlichen Ausbildungen im Pflegebereich arbeiten.
  • Wenig differenzierte einzelne Aussagen, z.B.:
    – ''Jeder dritte Pfleger gab bei der Befragung zum OP-Barometer an, dass die Hygienerichtlinien nicht von allen Mitarbeitern eingehalten werden“.
    Von welchen Mitarbeitern? In welchen Bereichen des Spitals?
    – ''Nur 7 von 10 Pflegern würden sich im eigenen OP operieren lassen. Bei den Ärzten sind es hingegen 9 von 10.“

Wurde gefragt, ob mangelnde Hygiene der Grund dafür ist? Waren andere Gründe ausschlaggebend – z.B. Privatsphäre?

 

Für SBK und dibis wäre es wünschenswert, wenn diese Fragen geklärt sind, bevor mit reisserischen Schlagzeilen unzählige Patientinnen und Patienten in Angst versetzt werden. Denn es gilt auch festzuhalten:

  • Die Hygiene in den Spitälern hat sich in den letzten Jahren massiv verbessert, z.B. dank Händehygiene-Kampagnen, die sogar Vorbild für die WHO wurden
  • In den meisten Spitälern/Institutionen sind Fachexperten für Spitalhygiene und/oder eine Abteilung für Spitalhygiene mit Infektiologen vor Ort, welche für den OP zuständig sind
  • Standardhygienemassnahmen werden eingehalten
  • Schulungen von Experten für Spitalhygiene finden statt
  • Die meisten grösseren Sterilisationsabteilungen (ZSVA) sind zertifiziert und dort gibt es keine „schmutzigen Instrumente“. Die Geräte werden kontinuierlich überprüft und validiert.
  • Steigende Arbeitsbelastung ist keine Entschuldigung dafür, Hygienemassnahmen nicht einzuhalten, auch wenn mehr Pflegende und gut ausgebildetes Personal auch im OP wünschenswert sind, um die Arbeitsbelastung zu senken.
  • Das BAG ist daran, die Umsetzung des Epidemiengesetzes auf den 1.1.2016 vorzubereiten. 50 Stakeholder haben sich u.a. zur verbesserten Hygiene am 2. Juli in Bern getroffen und festgestellt, dass Vieles schon sehr gut auf dem Weg ist.
  • Allgemeine Handhygiene in Spitäler und chirurgische Hygienemassnahmen in Operationssälen sind zwei verschiedene Dinge.

Quelle: dibis (Deutschsprachige IG der FachexpertInnen für Infektionsprävention HFP im Gesundheitswesen)

Veröffentlicht: 2014-07-28

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