Adserver Header
Analytics
Leaderboard
suchen Suche
Sky Left
separator
Impressum  |  Feedback  |  Werbung  |  Sitemap  |  Hilfe  |  Login Work&Care
Fachpflege_Diabetes
Rectangle Top

Info-Quelle

info_quello info_quello
separator

Tagebücher für Patienten auf Intensivpflegestationen helfen den Betroffenen

 

Eine Studie belegt einen signifikant positiven Einfluss auf die Rate von Angstgefühlen und Depressionen der Patienten.

 

Dank Fortschritten in der medizinischen Technologie steigt die Überlebensrate von schwerwiegend erkrankten Menschen signifikant an. Die erfolgreiche Behandlung einer grösseren Anzahl Menschen mit lebensbedrohlichen Krankheiten bedeutet, dass eine grössere Anzahl von Personen überlebt, die als Konsequenz ihrer Erfahrungen an psychologischen Problemen leidet.

 

Das Umfeld der Intensivpflegestation ist einzigartig und die Aufnahme oder die Behandlung in einer Intensivpflegestation kann traumatisch sein. Dies verursacht eine grosse Anzahl von schmerzlichen psychologischen Syndromen. Dazu gehören Angstsymptome und Depressionen, posttraumatische Beschwerden, Albträume, Halluzinationen, Wahnideen und ausgeprägte Amnesien. Im Fachartikel „Evaluation of the effect of prospective patient diaries on emotional well-being in intensive care unit survivors: A randomized controlled trial“, erschienen in der Zeitschrift Critical Care Medicine 2009, untersuchen Rebecca E. Knowles und Nicholas Tarrier den Einfluss des Führens eines Tagebuchs auf die Rate von Angstgefühlen und Depressionen von Patienten, die auf einer Intensivpflegestation gepflegt wurden.

 

Tiefere Rate von Depressionen dank Tagebuch?
Die Autorin und der Autor haben sich als Ziel gesetzt, den Einfluss eines Intensivtagebuchs auf den Grad von Angstgefühlen und Depressionen in einer Gruppe von Patienten, die eine Intensivpflege überlebt haben, zu evaluieren. Die Evaluation erfolgte in einer randomisierten kontrollierten Studie (RCT, Englisch: randomized controlled trial).

BettenplatzDabei gehen die Autoren von der folgenden Hypothese aus: Patienten der Experimentiergruppe, für die eine Pflegefachperson ab Beginn der Intensivbehandlung ein Intensivtagebuch führt, entwickeln innerhalb der Zeitspanne eines Monats eine tiefere Rate von Depressionen und Angstgefühlen als diejenigen Patienten, deren Tagebuch nicht schon zu Beginn der Intensivpflegebehandlung geführt wurde (Kontrollgruppe).

 

Die vorliegende Studie entstand aufgrund einer Initiative von Pflegefachpersonen des Royal Bolton Hospital in Lancashire (GB). Diesen war aufgrund von Rückmeldungen von Patienten aufgefallen, was der unangenehmste Aspekt des Aufenthalts auf der Intensivpflegestation sei: Die Erinnerungslücken und das Unvermögen, nachvollziehen zu können, was auf der Intensivpflegestation geschah.

 

Die Autoren betonen, dass die vorliegende Studie die erste quantitative Studie über Intensivtagebücher in Bezug auf Symptome von Angstgefühlen und Depressionen ist.

 

Insgesamt 36 Patienten, welche zwischen März 2006 und März 2007 in der Intensivpflegestation am Royal Bolton Hospital in Lancashire (GB) für eine minimale Zeitdauer von 48 Stunden aufgenommen wurden, nahmen erfolgreich an der Studie teil (69,2 % von ursprünglich 52 Patienten).

 

Das Intensivtagebuch ist ein Tagebuch, das während der Zeit der Sedierung und Beatmung eines Patienten von Pflegenden und Angehörigen geführt wird und in dem meist Ereignisse und Entwicklungen beschrieben werden. Der Patient kann später das Tagebuch lesen und damit die Zeit während seiner Bewusstlosigkeit rekonstruieren. Die Informationen, die innerhalb der Studie während des Aufenthalts des Patienten auf der Intensivstation in das Tagebuch aufgenommen wurden, wurden unter den folgenden Gesichtspunkten standardisiert:

  • Erscheinung und Zustand des Patienten
  • besondere Geschehnisse auf der Krankenstation (z.B. Neuaufnahmen)
  • Behandlungsdetails in Laiensprache und die Namen aller Besucher.

 

Die Tagebücher befanden sich jeweils neben dem Bett des jeweiligen Patienten und wurden täglich von den Personen nachgeführt, die in die Pflege des Patienten involviert waren.

 

Die These wurde bestätigt

Einen Monat nach der Entlassung von der Intensivpflegestation wurde in einem Assessment festgestellt, dass die Hälfte der betroffenen Personen in den Hospital Anxiety and Depression Scale (HADS) fiel. Dabei ist feststellbar, dass die Gruppe, deren Tagebücher zu einem früheren Zeitpunkt geführt wurden, weniger Symptome von Angstgefühlen und Depressionen aufwies. Auch wenn die Stichprobe eher klein war, so die Autoren, kann festgestellt werden, dass Intensivtagebücher einen positiven Einfluss auf Angstgefühle und Depressionen von Patienten haben können, die in einer Intensivpflegestation aufgenommen wurden. Die Rückmeldung der Teilnehmenden über die Tagebücher war zudem sehr positiv.

 

Führen eines Intensivtagebuchs ein vergleichsweise kleiner Aufwand

Die Autoren kommen zu folgenden Schlussfolgerungen: Patienten, die kritische Erkrankungen überleben, erfahren nach der Entlassung aus dem Spital mit hoher Wahrscheinlichkeit klinisch signifikante Symptome von Angstgefühlen und Depressionen. Die Intervention mithilfe eines Intensivtagebuchs wurde entwickelt, um Patienten zu verstehen helfen, was mit ihnen während der intensiven Pflegegezeit geschehen ist. Die Intervention hat einen signifikanten positiven Effekt auf die Rate von Angstgefühlen und Depressionen. Dies betrifft den Wert von Angstgefühlen und Depressionen beinahe zwei Monate nach der Entlassung des Patienten aus der Intensivpflegestation.

 

Bett-AufwachraumDas besondere an der vorliegenden Studie ist, dass das Führen eines Intensivtagebuchs in quantitativen Zusammenhang mit Angstgefühlen und Depressionen gebracht wurde. Hier sind weitere Studien bestimmt hilfreich, ist doch das Führen eines Intensivtagebuchs ein kleiner Aufwand im Vergleich mit dem Resultat, dass mit Hilfe einer Tagebuchintervention auf der Intensivpflegestation psychische Probleme der Patienten nach dem Aufenthalt auf einer Intensivpflegestation vermindert werden können.

 

Untersuchung bei grösserer Stichprobe erwünscht

In Skandinavien zum Beispiel ist das Führen eines Intensivtagebuchs seit 1984 weit verbreitet, in Deutschland und in der Schweiz wird es auch genutzt, es ist jedoch nicht weit verbreitet. An der 8. Fachtagung „Pflege kritisch Kranker“ vom 20. März 2009 der Universität Düsseldorf wurde das Intensivtagebuch behandelt. Hier wird empfohlen, das Tagebuch nach der Entlassung weiterzuführen. Das Dokument der Universität Düsseldorf ist gut gegliedert und gibt einen guten Einblick in das Implementieren und Führen eines Tagebuchs. Das Dokument der Universität Düsseldorf gibt weitere Informationen zum Intensivtagebuch und ist eine gute Ergänzung zum besprochenen Fachartikel. Hier gibt es auch einzelne Literaturangaben zum Thema „Intensivtagebuch“. Denn weitere Untersuchungen sind, wie Knowles und Tarrier schreiben, sicher lohnenswert.


Knowles, Rebecca E., Tarrier, Nicholas: Evaluation of the effect of prospective patient diaries on emotional well-being in intensive care unit survivors: A randomized controlled trial. In: Critical Care Medicine 2009, Vol 37, No 1: P. 184 - 191.

 

Die Informationen der Universität Düsseldorf zum Intensivtagebuch finden Sie hier >>

 

Weitere Informationen finden Sie auch hier >>


Klicken Sie hier >>
Klicken Sie hier >> Klicken Sie hier >>
 
 
Der Link für die Universität Düsseldorf funktioniert nicht.
Name of September 5th, 2010 - 19:34 02.05.2016 19:04:44, www
Top

 

back

Anzeige
separator
separator

 

newsletterPartnersites

tellmed


Portal für medizinische Fachpersonen, die Patientinnen und Patienten mit Eisenmangel und Eisenmangelanämie beurteilen und behandeln.

Iron.medline.ch
besuchen »

newsletterPartnersites

tellmed


Dieses Fachportal richtet sich ausschliesslich an Mitglieder medizinischer und pharmazeutischer Berufe.

Tellmed.ch besuchen »

newsletterPartnersites

tellmed


Aktuelle Gesundheits-Informationen für Patienten und Angehörige, zusammengestellt von der Fachredaktion von Mediscope.

Sprechzimmer.ch besuchen »

terminkalendarTerminkalender
Termine für den Veranstaltungskalender eingeben >>

 

Anzeige
Right Skyscraper

 

separator
VeryRight Skyscraper
Adserver Footer