Für Forschung und Management in den Gesundheitsberufen ist die Demografie ein wichtiges Thema
Vom Rostocker Zentrum zur Erforschung des Demografischen Wandels wird die Online-Zeitschrift "Demografische Forschung - aus erster Hand" herausgegeben.
Die Ausgabe 2009, Jahrgang 6, Nr. 3 befasst sich unter Anderem mit der Frage: "Verlagern sich medizinische Ressourcen von Jung zu Alt?" Christina Westphal und Gabriele Doblhammer gehen in ihrem Artikel demografischen Trends und stationären Behandlungsfälle bei Kindern und Jugendlichen nach.
Sie kommen dabei zum Schluss, dass Ressourcenverschiebungen in höhere Altersgruppen eine zwangsläufige Folge der Bevölkerungsalterung sind und gehen davon aus, dass es vor allem in schrumpfenden Regionen zu Schließungen und Zusammenlegungen von stationären Behandlungseinrichtungen kommen wird.
"Dabei muss aber auch die optimale medizinische Versorgung von Kindern und Jugendlichen gewährleistet bleiben, denn ein Grundstein für die weitere positive Entwicklung der Lebenserwartung und Gesundheit im Alter wird bereits im Kindheits- und Jugendalter gelegt. So hat eine Reihe von Studien gezeigt, dass zum Beispiel Diabetes und Herz- Kreislauf-Erkrankungen ihre Wurzeln in den frühen Lebensjahren haben."
Ein weiterer Artikel befasst sich mit der Lebenserwartung in Ost- und Westdeutschland. Die Autoren kommen zum Schluss, dass diese sich schnell angenähert hat und sich eine verbesserte medizinische Versorgung auszahlt:
"Die Lebenserwartung hat sich in den vergangenen 50 Jahren in Deutschland stark erhöht. Besonders bemerkenswert ist die Zunahme im Osten seit 1990. Innerhalb von nur 15 Jahren stieg die Lebenserwartung hier um etwa sechs Jahre.
Gründe dafür sind vor allem die Angleichung der Lebensverhältnisse und Veränderungen der medizinischen Versorgung seit der deutschen Einheit."