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Flüssigkeitshaushalt im Alter

 

Wasser ist das Elixier des Lebens. Dennoch scheint im Alter genügend trinken nicht mehr selbstverständlich zu sein

 

Die Gefahr einer Dehydratation ist, vor allem in diesem Lebensabschnitt, gross und darf als Problem nicht unterschätzt werden. Doch wieso ist Flüssigkeit eigentlich so wichtig für unseren Körper und wieso trägt es zu Recht den Namen „Elixier des Lebens“? Welchen Stellenwert nimmt die Flüssigkeitszufuhr im Alter ein und was können die Folgen eines gestörten Wasserhaushaltes sein?


Bedeutung der Flüssigkeitszufuhr und Funktion des Wassers im Körper
Der Stellenwert der Flüssigkeit in der gesunden Ernährung ist hoch. In der Ernährungspyramide der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung (SGE) stellt sie die Basis und somit auch die Grundlage für eine gesunde Ernährung dar. Dabei ist die Quantität genauso wichtig wie die Qualität der Getränke. Die SGE empfiehlt 1-2 Liter Flüssigkeit pro Tag zu konsumieren wobei die empfohlene Menge bei speziellen Bedingungen wie zum Beispiel Diarrhoe, Fieber, Erbrechen, starkem Schweissverlust, hohem Proteinkonsum oder hohem Kochsalzverzehr stark steigen kann.  Die empfohlenen 1-2 Liter Flüssigkeit sollten hauptsächlich durch Mineral- und Trinkwasser oder Kräuter-und Früchtetee gedeckt werden. Bei Süssgetränken und Kaffee wird ein massvoller Konsum empfohlen. Milch und Frucht- und Gemüsesäfte zählen nicht zu der Stufe der Flüssigkeit, sondern werden mit Lebensmitteln verglichen und stehen demnach in der Stufe der Früchte und Gemüse und der Proteinlieferanten.

Für das Verständnis der Bedeutung einer ausreichenden Flüssigkeitszufuhr ist die Erkenntnis wichtig, dass mehr als die Hälfte des menschlichen Körpers aus Wasser besteht. Wird nun die Flüssigkeitsbilanz von Ausscheidung und Aufnahme nicht ausgeglichen, trocknet der Körper regelrecht aus. Die tägliche Wasserabgabe durch Urin, Stuhl, Haut und Lunge betragen 2650ml. Diese verlorene Flüssigkeit sollte durch Getränke (ca. 1,3 Liter) und die Flüssigkeit in der Nahrung (ca. 0,9 Liter) aufgenommen werden. Die restlichen 0,3 Liter Flüssigkeit sind Oxidationswasser, welches durch die Spaltung von zum Beispiel Fett und Kohlenhydraten entsteht.

Doch wieso ist Wasser für unseren Körper so wichtig, abgesehen davon, dass unser Körper zu mehr als die Hälfte daraus besteht?

Wasser hat in unserem Körper viele Aufgaben und spielt somit eine wichtige Rolle im Stoffwechsel. Wie schon vorher erwähnt, bildet Wasser die Grundsubstanz des menschlichen Körpers und ist gleichzeitig für die Stabilität der Membran verantwortlich. Eine weitere wichtige Aufgabe übernimmt das Wasser in der Wärmeregulation. Die normale Körpertemperatur eines gesunden Menschen liegt bei ca. 36°C. Die verschiedenen Abläufe im Stoffwechsel, vor allem die Tätigkeit der Enzyme, setzten eine Konstanz dieser Temperatur voraus. Wasser hat die Fähigkeit eine grosse Wärmemenge aufzunehmen und abzugeben, ohne dabei die eigene Temperatur stark zu verändern. Neben dieser Fähigkeit wird die Wärmeregulation durch das Schwitzen unterstützt. Dabei entsteht Verdunstungskälte, welche die erhitzte Haut abkühlt. Weiter hat Wasser die Funktion als Lösungsmittel im Körper in Form von Speichel, Magensaft, Darmsäfte, Galle und Pankreassektret. Nicht zu vergessen der hohe Wasseranteil im Blut (90%). Wasser hat somit die Fähigkeit als Lösungsmittel, Nährstoffe an ihren Zielort zu befördern. Eine weitere Aufgabe des Wassers ist die des Reaktionspartners in chemischen Vorgängen. Zum Beispiel werden bei vielen Aufspaltungsprozessen Wassermoleküle benötigt. Auch dient das Wasser als Schmier- und Gleitmittel, zum Beispiel als Bestandteil der Tränenflüssigkeit. Nicht zu vergessen ist die Fähigkeit des Wassers, den Stuhl weich und geschmeidig zu machen und allgemein die Verdauung zu regulieren. So wird einer Obstipation entgegengewirkt.


Störungen des Wasserhaushalts im Alter und deren Folgen
Wenn die Regulation des Wasserhaushaltes gestört ist oder die Wasseraufnahme zu gering ist, kommt es zu einer Hypohydration. Ursachen für eine Hypohydration (Dehydratation) können sehr unterschiedlich sein. Es sind drei unterschiedliche Kategorien bekannt:

  • Hypotone Dehydratation: Tritt vor allem bei Niereninsuffizienz auf. Dabei ist der renale Natriumverlust über die Niere höher als der Wasserverlust. Auch bei häufigem Erbrechen, Schwitzen und Durchfall kann es zu dieser Art der Dehydratation kommen.
  • Hypertone Dehydratation: Wenn mehr Wasser abgegeben wird als aufgenommen wird
  • Isotone Dehydratation: Tritt nach häufigem Erbrechen oder Durchfall auf. Auch nach Verbrennungen und Blutungen.


Eine Hypohydration kann je nach Stärkegrad stärkere oder schwächere Symptome haben. Schon geringer ein Wasserverlust bringt verheerende bis weniger verheerende Symptome mit sich:

  • Durst
  • Müdigkeit, Erschöpfung, Übelkeit
  • Schwindel und Kopfschmerzen
  • Muskelkrämpfe
  • Verwirrtheit, Benommenheit, Apathie oder auch Aggressivität
  • Kreislaufkollaps (Hypotonie und Tachykardie sind Vorboten)
  • Hitzschlag


Bei spätestens 1-2 % Körperwasserverlust tritt ein Durstgefühl ein. Bei 3-4 % erfolgt ein Rückgang der Speichelsekretion und der Urin wird konzentriert, damit nicht unnötig Wasser ausgeschieden wird. Bei 4-6% folgen Kopfschmerzen, die Harnproduktion und die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit sind vermindert. Übelkeit, Erbrechen, Müdigkeit, Schwäche sowie schwerwiegendere Konzentrationsschwierigkeiten treten bei 6-8 % Körperwasserverlust ein. Auch kommt es zu motorischen Störungen, Muskelkrämpfen, Herzrhythmusstörungen und zu einem Anstieg der Körpertemperatur. Bei 10% Wasserverlust treten Verwirrtheitszustände auf. Schliesslich kann eine starke Dehydratation (Wasserverlust von 20%) durch Nieren- und Kreislaufversagen zum Tode führen.

 
Wassermangel

Abbildung 1 Grafik Symptome eines Wassermangels


Vermindertes Durstgefühl im Alter
Durst wird durch ein Durstzentrum gesteuert, welches sich im vorderen Hypothalamus befindet. Es ist sehr wichtig, dass unser Körper dieses Signal aussendet, da der Mensch sonst vergessen würde zu trinken und die Folgen davon verheerend wären. Bei einem Wasserverlust von mehr als 0,5% reagiert das Durstzentrum, wir bekommen einen trockenen Mund und werden zum Trinken angeregt. Ausserdem wird Durstgefühl durch einen erhöhten osmotischen Druck im Blut ausgelöst. Dies geschieht einerseits, wenn der Wassergehalt sinkt und andererseits wenn die Elektrolytkonzentration steigt.  Zum Beispiel durch einen erhöhten Konsum von Kochsalz. Auch ein Blutdruckabfall und ein vermindertes Blutvolumen können Durst auslösen. Angiotensin II, ein Hormon, welches den Natrium- und Wasserhaushalt reguliert, ist ein weiterer Auslöser.

Genau diese Funktionen sind im Alter eingeschränkt, was dazu führt, dass die Gefahr einer Dehydratation drastisch ansteigt.  Die Ursache für dieses verminderte Durstgefühl ist nicht gänzlich erforscht. Es wird angenommen, dass durch die Verminderung des Nervengewebes im Alter auch das Durstzentrum betroffen sein kann. Wichtig ist ohnehin nicht die Ursache, sondern die Erkenntnis und die Massnahmen die dadurch in Alterszentren und in der Ernährungsberatung getroffen werden.

Neben dem fehlenden Durstgefühl führen auch andere Faktoren dazu, dass im Alter weniger getrunken wird. Zum Beispiel kann die Angst aufkommen, nachts auf die Toilette zu müssen, was je nach Gesundheitszustand ein Sturzrisiko darstellen kann. Auch kann der Gang zur Toilette allgemein mühsam oder sogar unmöglich sein. Ausserdem ist Inkontinenz ein alterspezifisches Problem.  Ein weiterer Grund kann die erhöhte Vergesslichkeit sein. Oft wird das Trinken einfach vergessen oder aufgrund erzieherischer Regeln wie „beim Essen wird nicht getrunken“ verweigert.
 
Massnahmen zur Verhinderung einer Dehydratation
In einem Altersheim sollte das Personal geschult sein, die Symptome und die Folgen einer Dehydratation im Alter zu erkennen und eine Prävention als tägliche Aufgabe zu sehen. Vor allem in solchen Einrichtungen ist eine Kontrolle der Flüssigkeitszufuhr sehr gut möglich, da die Pflegenden den Tag und somit auch die Nahrungs- und Trinkaufnahme der Bewohner mitgestalten. Bei alten Menschen welche noch zu Hause leben, ist dies eher schwierig.
Hier ist es wichtig zum Beispiel in einer Ernährungsberatung gemeinsam mit dem Betroffenen Erinnerungshilfen zu erstellen, welche die Erinnerung ans Trinken erleichtern können. Zum Beispiel immer morgens einen Krug Tee aufsetzen und diesen während des Tages trinken. Oder zu den Mahlzeiten immer zwei Gläser Wasser trinken. So können viele Tipps mit dem Ernährungsberater, der Ernährungsberaterin erarbeitet werden. Auch ein Trinkprotokoll kann helfen, einen Überblick über das Trinkverhalten zu bekommen und dieses zu kontrollieren. Da ein Trinkprotokoll aber viele Fähigkeiten wie zum Beispiel motorische Fähigkeiten (schreiben), gutes Sehen und Konsequenz voraussetzt, ist dieses Mittel mit Sorgfalt und guter Überlegung einzusetzen. Die Massnahmen sind für jeden Patienten individuell zu ergreifen und fordern so eine enge Zusammenarbeit mit der beratenden Person.

Nicht zu vergessen ist eine Rücksprache mit dem Hausarzt oder der Hausärztin, wenn zusätzlich Medikamente eingenommen werden oder körperliche Beschwerden vorhanden sind, welche mit der Wasserbilanz in Zusammenhang gebracht werden können. Gewisse Medikamente fördern nämlich die Wasserausscheidung und erfordern somit eine Anpassung der Trinkmenge. Auch einige Krankheiten, vor allem Nierenleiden, stehen im engen Zusammenhang mit der Flüssigkeitszufuhr.


Quellen
Flyer "Trinken im Alter" >>


Website von BKK vor Ort zum Thema Trinken im Alter >>


Bartels, H., Bartels, R., Mitarbeiter von Jürgens, K. (1998). Physiologie. Urban & Schwarzenberg. 

Faller, A., Schünke, M. (2008). Der Körper des Menschen: Einführung in Bau und Funktion. Stuttgart: Georg Thieme Verlag.

 

Bildquelle

Präsentation "Aktuelle physiologische Aspekte des Wassers" von Helmut Heseker, Universität Paderborn >>

 

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