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Functional Food – ein neuer Trend

 

Dabei handelt sich um eine Gruppe von Lebensmitteln, welche einen gesundheitlichen Zusatznutzen liefern sollen.

 

Das Streben der Gesellschaft nach Gesundheit und ewigem Leben führte zu diesem neuen Trend, welcher immer mehr Anklang findet.

Erfunden wurde das Konzept des Functional Foods in den 1980er Jahren in Japan. Vor etwa zehn Jahren kam das neue Konzept via USA nach Europa. In Japan basierte das Konzept auf der traditionellen chinesischen Ernährungslehre und wurde dann für Amerika und Europa unseren Richtlinien und Empfehlungen einer gesunden Ernährung angepasst. Kurz gesagt handelt es sich bei den Nahrungsmitteln um sogenannte „Wunderheiler“, denen bestimmte Nähr- und Zusatzstoffe beigefügt oder entfernt werden, sodass ein gesundheitsförderlicher Nutze erzielt werden kann. In der Schweiz und in der EU sind die gesetzgeberischen Grundlagen bezüglich des Functional Foods noch nicht gänzlich festgelegt.

Lebensmittel müssen in erster Linie gut schmecken, den Bedarf an lebenswichtigen Mikro- und Makronährstoffen und den Energiebedarf decken können. Neben den grundlegenden Eigenschaften, welche alle Nahrungsmittel erfüllen müssen, ist im Konzept des Functional Foods auch der gesundheitsfördernde Aspekt von Bedeutung. Das Konzept setzt beim Bewusstsein an, dass durch Fehlernährung Krankheiten entstehen können. Doch wie genau wird dieses Konzept umgesetzt?

Damit ein Lebensmittel zu einem Functional Food werden kann, muss es verschiedene Prozesse über sich ergehen lassen. Zum einen können schon vorhandene Inhaltsstoffe auf einen Wert erhöht werden, der den gesundheitsförderlichen Nutzen erbringt. Zum anderen können einem Lebensmittel auch Stoffe zugegeben werden, welche das Lebensmittel eigentlich gar nicht enthält. Auch die Entfernung von Bestandteilen welche eine negative Wirkung auf die Gesundheit haben, ist ein häufiger Prozess. Eine andere Variante ist der Austausch von ungünstigen Bestandteilen mit ernährungsphysiologisch günstigeren Inhaltsstoffen. Es kann ausserdem auch ein Inhaltsstoff für sich verändert werden, sodass er vom Organismus besser aufgenommen und/oder verwertet werden kann. Grundsatz ist für alle Prozesse, dass das Functional Food nicht in Pillen- oder Kapselform vorkommen darf, sondern als Lebensmittel einer normalen Ernährungsweise.

Beispiele für Functional Food ist zum Beispiel der probiotische Joghurt, welcher vor allem bei uns grossen Anklang findet. Ihm wurden Bifidobakterien zugesetzt, welche die Darmflora günstig beeinflussen und somit das Immunsystem stärken sollen. Ein weiteres Beispiel ist die Zugabe von Vitaminen und Mineralstoffen in allerlei Lebensmittel. Vor allem in Fruchtsäften (ACE-Getränken) ist dies häufig zu finden. Neuer ist der Trend der Omega-3-Eier, welche von, mit Leinsamen oder Leinöl gefütterten Hühner, gelegt werden. Schon sehr bekannt ist aber die Zugabe von Ballaststoffen (Nahrungsfasern) in Müeslis, Riegeln etc. zur Förderung der Darmtätigkeit, als Therapie von Verstopfung und als Vorbeugung vor Darmkrebs. Auch viele Margarinen gelten heute als Functional Food, da sie häufig mit Pflanzensterinen angereichert werden, welche die Cholesterinaufnahme im Dünndarm verringern sollen. Damit erhofft man sich eine Verbesserung der Lipidwerte im Blut. Alle fettreduzierten Lebensmittel gelten ebenfalls als Functional Food, da ihnen das „schädliche“ Fett entzogen wurde. Sie sollen eine Gewichtsreduktion begünstigen.

Als allerneuster Trend zählen die sekundären Pflanzenstoffe. Dabei handelt es sich um noch beinahe unerforschte Substanzen in Gemüse und Früchten, welche verschiedene positive Wirkungen auf die Gesundheit haben sollen. So zum Beispiel das Lycopin (roter Farbstoff der Tomate), welches das Herzinfarkt- und Krebsrisiko senken soll. Designer versuchen momentan, Ketchup, Orangensaft und Nudeln mit diesem roten Farbstoff anzureichern. Dabei ist es aber fraglich, ob man nicht besser einfach eine frische Tomate in seinen Ernährungsplan einbauen sollte. Neben dem Lycopin zählen auch Aloe vera, Ginseng und Grüntee als beliebte Zusatzstoffe. Als Wundermittel gegen Wechseljahrbeschwerden gelten Phyto-Östrogene aus Soja. Bei uns werden diese häufig in Functional Food integriert, wobei in der mediterranen und vor allem in der asiatischen Ernährung schon genug davon ohne künstliche Lebensmittel zugeführt wird.

Als erstes Functional Food der Schweiz gilt die Ovomaltine, welche vor genau 100 Jahren auf den Markt kam. Auch die Einführung des jodierten Speisesalzes 1922 gilt als einer der ersten Schritte auf dem Functional Food-Markt. Jod im Salz soll Kretinismus und Kropf vorbeugen. Es handelt sich hierbei um das wohl am weitesten verbreitete und genutzte Functional Food. Beinahe jeder schweizerische Haushalt kocht mit jodiertem Salz. So konnte die Ausbreitung des Kretinismus und der Kropfbildung stark eingedämmt werden. Das gleiche sollte nun auch mit Folsäure passieren. In den ersten Wochen der Schwangerschaft braucht es ein erhöhtes Mass an Folsäure, um einem Neuralrohrdefekt entgegenzuwirken. Dabei wächst der Rücken des Embryos nicht ganz zusammen, da es für die Zellteilung Folsäure benötigt. Häufig ist ein Neuralrohrdefekt tödlich. Vor allem bei gebärfähigen, jungen Frauen sollte eine ausreichende Folsäureversorgung sichergestellt werden. Da das Problem immer noch sehr unbekannt ist, und sich viele junge Frauen dessen nicht bewusst sind, fällt eine gezielte Supplementierung in Tablettenform oft aus. Functional Food, welches Folsäure enthält (z.B. in Brot oder Saft) würde das Risiko für einen Neuralrohrdefekt massiv verkleinern.

Doch wie notwendig sind diese funktionellen Lebensmittel wirklich? Nur weil sie auf dem Markt angepriesen werden, sind sie nicht dringend notwendig. Wer sich an die Ernährungsrichtlinien (z.B. SGE) hält und 5 Mal am Tag Früchte und Gemüse konsumiert, ernährt sich gesund und braucht kein Functional Food. Jedoch gibt es auch Lebenssituationen, in denen funktionelle Lebensmittel durchaus ihre Bedeutung finden. Zum Beispiel für Milchallergiker oder Menschen mit Laktoseintoleranz können, mit Kalzium angereicherte Produkte helfen, den täglichen Bedarf an Kalzium zu decken. Da Kalzium vor allem in Milchprodukten enthalten ist, haben diese Menschen oft einen Mangel, welcher schliesslich zu Osteoporose führen kann. Auch ältere Menschen, welche aufgrund einer Mangelerscheinung auf nährstoffdichte Produkte angewiesen sind (v.a. Vitamin D, B12, Folsäure) können von Functional Food profitieren. Nicht mehr wegzudenken ist Functional Food aus dem Sport. Durch Energy-Drinks, Eiweisspräparaten und Performance Food soll eine höhere Leistung erzielt werden.

Trotz der vielen Vorteile, ist Functional Food nicht ganz ungefährlich. Wasserlösliche Vitamine werden bei einem Überschuss einfach mit dem Urin ausgeschwemmt. Fettlösliche Vitamine (D, E, K, A) jedoch lagern sich ab und können zu lebensgefährlichen Vergiftungen führen. Dies kann aber nur geschehen, wenn ein unkontrollierter Konsum von Functional Food zusammen mit Supplementen eingenommen wird. In der Schweiz ist die höchste erlaubte Menge an Mikronährstoffen (Mineral- und Spurenelemente und Vitamine) gesetzlich festgelegt, sodass eine Überdosierung im Normalfall nicht möglich ist oder das Risiko nur gering ist.

Functional Food kann also in gewissen Situationen sehr nützlich sein, doch genau genommen reicht eine ausgewogene Ernährung aus, um den gleichen Effekt wie der Konsum von funktionellen Lebensmitteln, zu erreichen. Problematisch wird es dann, wenn eine gesunde Ernährung zugunsten von Functional Food verworfen wird. Die Überlegung, dass man alles Ungesunde essen kann, solang man seine Speicher nachher wieder mit funktionellen Lebensmitteln füllt, ist falsch. Risikogruppen für diesen Lebensstil sind sicherlich jugendliche, welche mit dem „Trend gehen“ und sehr beschäftigte, arbeitsfreudige Menschen, welche ein Zeitersparnis in diesem Trend suchen. Es bleibt zu sagen, dass Functional Food niemals die Vorteile eines frischen, unbehandelten Lebensmittels gänzlich ersetzten kann. Der Genuss einer frischen Tomate geht weit über den von Lycopin-angereichertem Ketchup hinaus. Nicht zu vergessen, dass eine frische Tomate auch wichtige Nahrungsfasern, reichlich Wasser und keinen Zucker enthält und somit gesünder ist als das als „gesundheitsfördernd“, angepriesene Ketchup.


Quelle:
Diabetes Gesellschaft, d-journal >>

Food news, Hochschule Luzern >>

 

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