ISBN: 3456947860 ISBN13: 9783456947860 9 Medikamenteneinnahme (S. 147-148)Almuth Berg und Steffen Fleischer 9.1 Einleitung Die Einnahme von Medikamenten gehört für viele chronisch Kranke und Pflegebedürftige zum Alltag (Müller-Mundt et al., 2008). Insbesondere im höheren Lebens alter nimmt die Anzahl der einzunehmenden Medikamente zu, das heißt, nicht selten besteht hier eine Multimedikation mit mindestens fünf gleichzeitig einzunehmenden Arzneimitteln (Ludwig, 2005). Der Stellenwert verlässlicher Forschungsergebnisse, um eine therapiegerechte Einnahme der Medikamente in solchen komplexen Behandlungsregimes sicher zu stellen, ist offensichtlich. In diesem Kapitel werden die Studienbefunde hinsichtlich begünstigender Faktoren zur Bewältigung von Medikamententherapien dargestellt – Injektionen als Sonderform der medikamentösen Behandlung werden im Rahmen dieses Buches gesondert betrachtet. 9.2 Medikationsfehler Medikationsfehler können an zahlreichen Stellen der medikamentösen Therapie von Patienten auftreten. Auf Grund zunehmender, mit dem Altern einhergehender Multimorbidität der Gesamtbevölkerung nehmen auch komplexe Medikamentenregimes insgesamt zu. Berücksichtigt man die mehrere Tausend umfassende Anzahl in Deutschland zugelassener Medikamente, so sind die Komplexität möglicher Probleme und die Konsequenzen entstandener Fehler kaum zu unterschätzen. Neben teilweise unkalkulierbaren Wechselwirkungen durch die kombinierte Einnahme mehrerer Präparate kommen zum Teil erhebliche Varianzen in der Pharmakokinetik unterschiedlicher Patientengruppen hinzu. So ist es offensichtlich, dass ein Kleinkind bestimmte Wirkstoffe anders verstoffwechselt als beispielsweise ein geriatrischer Patient. Der Definition des National Coordinating Council for Medication Error Reporting and Prevention (NCC MERP, 1998) zufolge ist ein Medikationsfehler … … jedes vermeidbare Ereignis, das zu einer unangemessenen Medikamentenanwendung oder zu einer Schädigung des Patienten führen kann, soweit die Medikation unter Aufsicht von Angehörigen der Gesundheitsfachberufe, Patienten oder Konsumenten steht. Diese Vorkommnisse können mit der professionellen Praxis, Produkten der Gesundheitsversorgung, Abläufen und Systemen zusammenhängen – einschließlich: Verschreibung, Weitergabe von Anordnungen, Produktkennzeichnung, -verpackung und -benennung, Präparatzusammensetzung, Medikamentenabgabe und -verteilung, Verabreichung, Schulung, Monitoring und Gebrauch. (Übers. d. A.; National Coordinating Council for Medication Error Reporting and Prevention – NCC MERP, 1998) Im Folgenden werden typische Medikationsfehler am Prozess der Medikamentenverordnung über das Richten und Vorbereiten der Medikamente bis zur Medikamenteneinnahme sowie entsprechende Strategien zur Vermeidung von Fehlern dargestellt. Inhaltsübersicht Inhaltsverzeichnis Geleitwort Advanced Nursing Practice: Pflegerische Prävention und Rehabilitation in der Versorgung 1 Evidence-based Nursing als Ethik der Versorgung 2 Wie ist dieses Buch aufgebaut? 3 Blutzuckermessung 4 Subkutane und intramuskuläre Injektionen 5 Thromboseprophylaxe 6 Katheterisierung der Harnblase 7 Pneumonieprophylaxe 8 Prävention von Stürzen und sturzbedingten Verletzungen 9 Medikamenteneinnahme 10 Dekubitusprophylaxe 11 Anhang Glossar Abkürzungsverzeichnis Verzeichnis der Autorinnen und Autoren Sachregister