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Je höher hinauf, umso dünner die Luft – Höhenkrankheit

 

Bei der Höhenkrankheit geht es um eine Krankheit, die durch die sauerstoffarme Luft in der Höhe verursacht wird. Ein tödlicher Verlauf ist dabei immer möglich.

 

Jedes Jahr gehen viele Menschen in die Berge und geniessen die Gipfel die unendliche Weite, die Ruhe und den Kick der Höhe beim Skifahren, Trekken oder Berge erklimmen. Nicht viele bedenken, dass sie sich bereits bei einer Höhe von 2500m.ü.M. dem Risiko der Höhenkrankheit aussetzen. Denn Höhen ab 2500 Meter bedeuten für den Körper, der vom Flachland kommt, auch ohne übermässige sportliche Betätigung Stress. Dadurch ist die Atmung und Bewegung erschwert und der Puls steigt deutlich an.

 

Definition
Als Höhenkrankheit bezeichnet man einen Komplex von Symptomen, Folgen und Beschwerden, der bei Menschen auftritt, die sich in grosse Höhen begeben aufgrund des dort bestehenden geringen Luftdrucks bzw. Sauerstoffpartialdrucks.

 

Ursache
Grund für die Entstehung der Höhenkrankheit ist die abnehmende Sauerstoffkonzentration in der Luft. Auf Meereshöhe beträgt sie noch 100% in 5000 Metern jedoch nur noch die Hälfte und auf dem Mount Everest (8840 m.ü.M.) sinkt sie sogar auf unter 30%. So kann die Lunge nur noch sehr viel weniger Sauerstoff aufnehmen als noch im Flachland. Dies führt zu einer reduzierten Sauerstoffversorgung in den Organen. Indem der Körper mehr rote Blutkörperchen bildet, kann er den Mangel ausgleichen. Für diesen Akklimatisationsprozess benötigt der Körper jedoch ein bis zwei Tage. Deshalb greift er oftmals auf eine Art Notfallprogramm zurück: Herzschlag wird beschleunigt und die Atemfrequenz gesteigert um mehr sauerstoffreiches Blut durch den Körper pumpen zu können. Dieses vermehrte Abatmen von CO2 führt zu einer respiratorischen Alkalose die Symptome wie Kopfschmerzen oder Verwirrung zur Folge hat. In Lunge und Gehirn verengen sich die Blutgefässe aufgrund der Selbstregulation, was einen hohen systolischen Blutdruck mit sich zieht. Dies ist dann wiederum die Ursache für lebensgefährliche Ödeme, weil es zum „Abpressen“ von Flüssigkeit kommt. Günstige Faktoren für die Entstehung sind übertrieben schnelle Anstiege, Überanstrengung, Alkoholkonsum, Flüssigkeitsmangel oder Infekte.

 

Risiko
Die akute Bergkrankheit tritt auf, wenn der Körper keine Zeit hat, sich genügen zu akklimatisieren. Diese Zeit ist jedoch sehr individuell. Und noch immer ist nicht bekannt, weshalb es die einen trifft und die anderen nicht, zumal Höhenkrankheit nichts mit körperlicher Fitness zu tun hat. Das Erkrankungsrisiko bei den gesunden Erwachsenen ist etwa gleich (Raucher gleich Nichtraucher, Sportler gleich Untrainierte, Alte gleich Junge). Grundsätzlich bringt das Reisen ins Hochgebirge, wenn es vernünftig vorbereitet ist, nur ein geringes Risiko einer Höhenkrankheit mit sich. Touristen und Reisende im Hochgebirge wissen oft nicht über die Risiken Bescheid und gehen durch diese Unwissenheit gewisse Risiken ein.

 

Ein Risiko, das durch die erhöhte Zahl der roten Blutkörperchen besteht, ist ein erhöhter Hämatokritwert. Dieser zeigt an, wie hoch der Prozentanteil der festen Blutbestandteile (z.B. Erythrozyten, Thrombozyten und Leukozyten) am Blutvolumen ist. Dadurch wird zwar eine bessere Sauerstoffversorgung gewährleistet, jedoch kann dadurch ein Blutflussproblem entstehen, da das Blut zu „dick“ ist. So neigt der Betroffene dann eher zu Hirninfarkten, Herzinfarkte und Thrombosen. Deshalb ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu empfehlen.

 

Vorkommen

Bergsteiger

Eine milde Höhenkrankheit ist häufig und tritt bei ca. 30% der Bergwanderer über 3000 Meter auf.  Bei den meisten Fällen tritt die Höhenkrankheit ab 2500 – 3000 Meter auf, es gibt jedoch auch Ausnahmen, bei denen sie bereits früher beginnt. In Lateinamerika, wo zahlreiche grosse Städte wie La Paz, Cuzco oder Quito in den Anden auf einer Höhe bis über 3000 Meter liegen, ist die Höhenkrankheit ein ständiges Problem für viele Einheimische und Reisende, nicht nur eines für Bergsteiger. Sie wird dort Soroche genannt.

 

Symptome
Die möglichen Symptome, die der Höhenkrankheit zugeordnet werden können sind sehr vielseitig. Sie können grob in milde und Symptome des weiteren Krankheitsverlaufs eingeteilt werden.

 

Beispiele von milden Symptomen der Höhenkrankheit:

  • Kopfschmerzen
  • Reizbarkeit, zunehmende Kritiklosigkeit
  • Vernunftwidriges Verhalten
  • Übelkeit
  • Wasserödeme unter der Haut
  • Beschleunigter Herzschlag
  • Allgemeines Unwohlsein
  • Sehstörungen
  • Leistungsabfall, Schwäche

 

Beispiele von Beschwerden, die im weiteren Verlauf der Erkrankung auftreten:

  • Schwere, dauerhafte Kopfschmerzen
  • Schwere Übelkeit und Erbrechen
  • Starker Leistungsabfall
  • Bewusstseinsstörungen
  • Völlige Antriebslosigkeit
  • Atemnot und Herzrasen, auch in Ruhe
  • Nächtliche Schlaflosigkeit
  • Trockener, teilweise starker Husten
  • Schwindelgefühle mit Gangunsicherheit
  • Dunkler Urin mit einer Ausscheidung von weniger als 500 Milliliter pro Tag

 

Wenn die Symptome ignoriert oder heruntergespielt werden, können die Folgen ein lebensbedrohliches Ausmass annehmen. Dies wäre z.B. bei einem Hirn- oder Lungenödem der Fall. Die Beschwerden verstärken sich immer weiter, wenn der Betroffene die Höhe nicht verlässt und entsprechend behandelt wird.

 

Therapie
Die wichtigsten Faktoren bei der Therapie sind, dass die Symptome nicht ignoriert werden sollen und die wirksamste Massnahme ist der Abstieg. Bei ersten Frühwarnzeichen der Höhenkrankheit sollte der Betroffene den Aufstieg abbrechen und eine Rast einlegen oder wenn nötig sogar zum letzten Rastplatz absteigen. Wenn die Beschwerden nach einer Nacht Pause abgeklungen sind, kann eventuell ein sehr langsamer weiterer Aufstieg vorgenommen werden. Wenn die Symptome nach wie vor vorhanden sind oder sich sogar verschlimmert haben, ist ein zügiger Abstieg auf unter 2500 Meter zu empfehlen.

 

Wenn die Erkrankung bereits fortgeschritten ist, das heisst Symptome wie schwere Kopfschmerzen, starker Leistungsabfall, Erbrechen oder Herzjagen auftreten, muss sofort abgestiegen werden – auch nachts. Bei Alarmsymptomen wie Bewusstlosigkeit, Verwirrung, starkem Husten, Bewegungsstörungen, etc. besteht akute Lebensgefahr. Die Person muss dann so rasch als möglich aus der Höhe transportiert werden. Der Betroffene sollte wenn möglich sofort mit Sauerstoff beatmet werden und gegebenenfalls in einem speziellen Überdrucksack (hyperbare Kammer) untergebracht werden. Ist ein Transport durch Träger nicht möglich, muss fremde Hilfe alarmiert werden. Darüber sollte man sich bereit vor Reiseantritt informiert haben, wen man wie erreichen oder alarmieren kann. Die vorbeugende Einnahme von Medikamenten ist sehr umstritten unter den Gebirgsmedizinern.

 

Anden ZeltFaustregel
Am besten verhindern lässt sich die Höhenkrankheit durch eine langsame Anpassung an die Höhe. Über 3000 Meter sollte die Schlafhöhe nicht höher als 300 bis 600 Meter als die Nacht zuvor sein. Zudem sollte die Aufstiegsgeschwindigkeit nicht mehr als 1000 Höhenmeter pro Tag ausmachen. Je mehr man in Meereshöhe lebt, desto länger benötigt der Körper um sich zu akklimatisieren. Bei Aufstiegen die über 3000 Meter gehen, sollten Bergsteiger zur Eingewöhnung eine Woche auf etwa 3000 Meter bleiben.

 

Prophylaxe
Am Wichtigsten zur Vorbeugen der Höhenkrankheit ist eine langsame Höhenanpassung, auch Akklimatisation genannt. Ausserdem ist es sinnvoll sich bei dem zuständigen Rettungsdienst oder Polizei zu melden und die mögliche Alarmierung zu klären. Weiter sollte eine Rückhol- und Bergrettungsversicherung bereits vor der Reise abgeschlossen werden. Zudem ist zu empfehlen, ortskundige Führer und nötige Ausrüstungsgegenstände mitzunehmen.

 

Einige Grundregeln sollten in der Höhe eingehalten werden, damit das Risiko die

Höhenkrankheit zu bekommen möglichst tief gehalten werden kann:

  • Nicht zu schnell aufsteigen
  • Anstrengungen während der Anpassungsphase vermeiden
  • In etwa 3000 Meter für einige Tage eine Ruhepause einlegen
  • Ausreichend trinken (vier bis sechs Liter pro Tag)
  • Keinen Alkohol trinken
  • Infektionen und andere Erkrankungen vorher auskurieren
  • Keine Medikamente einnehmen, auch keine Schlafmittel
  • Kohlenhydrathaltige Nahrung einnehmen, da diese weniger Sauerstoff verbraucht als Fette und Eiweiss
  • Warme Kleidung anziehen

 

Hirn- und Lungenödem
Wenn Warnsymptome für ein Hirn- oder Lungenödem auftreten wie Herzjagen, Benommenheit, schwere Kopfschmerzen, Atemnot in Ruhe, etc. besteht das Risiko eines Hirn- oder Lungenödems. Dann ist dringend von einem Aufstieg abzuraten. Fällt die Leistung weiter ab und kommen trockener Husten, blutig-schaumiger Auswurf, Beklemmung in der Brust sowie blau verfärbte Lippen hinzu, sind das typische Beschwerden, die für ein Lungenödem sprechen. Diese Flüssigkeitsansammlung in der Lunge kann lebensbedrohlich sein. Es sollte dann dringend einer rascher Abstieg um mindestens 1000 Meter und wenn möglich unter 2500 m.ü.M. vorgenommen werden. Das Höhenlungenödem ist bei 7.1% aller Todesfälle ab 6000 Metern Höhe Todesursache.

 

Das Höhenhirnödem ist seltener, aber auch die schwerwiegendste Höhenkrankheit. Es tritt unter 4000 Metern nur selten auf. Typische Symptome sind neurologisch, das heisst Symptome wie starke Kopfschmerzen, Erbrechen, Gang- und Stehunsicherheit, Verwirrtheit, Halluzinationen, etc. Es ist dann ein sofortiger Abtransport, respektive Abstieg des Betroffenen nötig.

 

Verwendete Quellen
Merkblatt - Je höher hinauf, umso dünner die Luft >>


Definition und physiologische Hintergründe >>

Ratgeber Höhenkrankheit >>

 

Quelle der Bilder
Bild 1 Website Trekkingguide >>
Bild 2 Website Planet-Wissen.de 

 

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