Medizinstudium ohne Abitur: Es wird den Arzthelferinnen nicht gegönnt!
Vor allem Ärztevertreter wettern gegen das Studium ohne Abitur.
Dass jetzt in Niedersachsen drei Jahre Berufserfahrung als Arzthelferin reichen, um fürs Medizinstudium zugelassen zu werden, sorgt nicht nur für Lobeshymnen.
Könnten Medizinische Fachangestellte (MFA) dem Ärztemangel abhelfen? Niedersachsens Kultusminister Lutz Stratmann (CDU) jedenfalls will ihnen und vielen anderen Arbeitnehmern den Zugang zu den Universitäten ebnen, und zwar ohne Prüfung. Drei Jahre Berufserfahrung und ein berufsbezogenes Studienfach genügen. So hat es das Kabinett aus CDU und FDP in Niedersachsen im Zuge der Novellierung des Niedersächsischen Hochschulgesetzes (NHG) beschlossen (wir berichteten).
Von der Arzthelferin zur Chefärztin, von der PTA zur Apothekerin? Mit der Novellierung würde erfahrenes Praxispersonal mit Abiturienten gleichgestellt. "Damit tragen wir den geänderten Verhältnissen Rechnung, die vor allem durch den anstehenden demografischen Wandel und den Fachkräftebedarf sowie durch die Exzellenzinitiative auf die Hochschulen zukommen", erklärte Stratmann. Unis und Ärzteverbände sehen den Vorstoß sehr kritisch.