In einem kurzen Überblick werden die Aufgaben und kundenorientierten Dienstleistungen der Krankenhausbibliothek Klinikum Stuttgart mit den beiden Arbeitsbereichen Medizinischer Fachbibliothek und Patientenbibliothek und dem Ausblick auf die zukünftigen Perspektiven dargestellt.
Quelle: Giese C. Eine Bibliothek für alle Bereiche – ein Situationsbericht der Krankenhausbibliotheken im Klinikum Stuttgart. GMS Med Bibl Inf. 2011;11(1-2):Doc06.
DOI: 10.3205/mbi000221, URN: urn:nbn:de:0183-mbi0002211, 15.09.2011
Zielsetzung: Das Internet eröffnet neue Perspektiven für die psychosoziale Patientenversorgung. Im Zusammenhang mit onkologischen Patienten fehlt es jedoch an empirischen Erfahrungswerten. Es wurde eine feldexperimentelle Studie durchgeführt, um erste Daten zur Wirksamkeit einer Online-Beratung via E-Mail für Brustkrebspatientinnen zu gewinnen. Weiteres Ziel war die krankheitsspezifische und psychosoziale Charakterisierung des durch den Dienst erreichten Klientels.
Methoden: Auf einer dedizierten deutschsprachigen Beratungswebseite meldeten sich 235 Brustkrebspatientinnen für eine psychosoziale Beratung via E-Mail an. 133 Teilnehmerinnen wurden randomisiert zu einer sofortigen Beratungs- oder Wartelistenbedingung zugeteilt. Das zweimonatige Beratungsangebot entsprach einer psychoonkologischen Breitbandintervention und war auf die Patientinnen individuell zugeschnitten.
Als Outcome-Variablen wurden psychische Belastung (BSI) und Lebensqualität (EORTC QLQ-C30) bei Anmeldung und nach 2 Monaten gemessen. Zusätzlich wurden deskriptive Daten erhoben und nach Beratungsende die allgemeine Patientenzufriedenheit (ZUF-8) erfasst.
Ergebnisse: Laut BSI wiesen 85% der Patientinnen eine komorbide psychische Störung auf. Trotz hoher Belastung und stark verminderter Lebensqualität erfuhren 72% aller Patientinnen keine konventionelle psychosoziale Hilfe. Bei den beratenen Patientinnen (n=31) konnten im Vergleich zur Kontrollgruppe (n=34) keine signifikanten Verbesserungen bezüglich der psychischen Belastung und der Lebensqualität festgestellt werden. Die Beratung ging mit einer hohen Patientenzufriedenheit einher.
Fazit: Die Studie zeigt auf, dass mit einer Online-Beratung via E-Mail psychosozial unterversorgte Patientinnen erreicht werden können, sie macht aber auch Grenzen des Beratungsdienstes deutlich. Die Sicherstellung des Erstkontaktes sollte primär die Überführung zu höherschwelligen Hilfsangeboten zum Ziel haben.
Quelle: David N, Schlenker P, Prudlo U, Larbig W. Online counseling via e-mail for breast cancer patients on the German internet: preliminary results of a psychoeducational intervention. GMS Psychosoc Med. 2011;8:Doc05.
DOI: 10.3205/psm000074, URN: urn:nbn:de:01, 03.09.2011
Zusammenfassung
Eine moderne Bildungskonzeption basiert auf der Regelung mittels normativen Zielen über die zu erwerbenden Kompetenzen. Im Rahmen des Projektes Abschlusskompetenzen galt es, für die Schweiz allgemein (gesundheitspolitische) und berufsspezifische Ausbildungsziele für die Studiengänge Pflege, Physiotherapie, Ergotherapie, Hebamme, Ernährungsberatung und medizinisch-technische Radiologie auf Bachelor- und Master-Stufe zu erarbeiten. Zudem war ein Integrationsinstrument notwendig, um die alten Berufsbildungen in die abgestimmte nationale Bildungssystematik zu überführen [ ... ]
Quelle: Sottas B. Abschlusskompetenzen für alle Gesundheitsberufe: das schweizerische Rahmenwerk und seine Konzeption. GMS Z Med Ausbild. 2011;28(1):Doc11.
DOI: 10.3205/zma000723, URN: urn:nbn:de:0183-zma0007235, 05.02.2011
J.W. Haslbeck und D. Schaeffer stellen die Frage, wie weitgehend die Postulate von Autonomie und Selbstverantwortung in komplexen Krankheitssituationen angemessen sind und ob sich die Eigenverantwortung mit den Bedürfnissen der Betroffenen deckt.
Medikamente sind für die Versorgung chronisch Erkrankter von hoher Relevanz (SVR, 2005) und steigende Arzneimittelausgaben in der Gesetzlichen Krankenversicherung ein Dauerthema. Von Interesse ist daher auch, wie Erkrankte mit Medikamenten umgehen, also ob sie therapietreu, mit anderen Worten: compliant sind. Seit langem wird das Compliance-Konzept als paternalistisch-verengt kritisiert und darauf hingewiesen, dass in Empirie und Praxis die Problemsicht der Erkrankten – der "patient view" – und ihre Alltagsprobleme des Medikamentenmanagements unberücksichtigt bleiben (Stimson, 1974).
Im Zuge emanzipatorischer Ansätze im Gesundheitswesen wie Shared Decision-Making, Concordance oder Selbstmanagementförderung bei chronischer Krankheit besteht nun verstärkt (empirisches) Interesse am "patient view" (Bond, 2004; Newman et al., 2008; Scheibler, 2004).
Die Angehörigen der Gesundheitsberufe sind heute zunehmend konfrontiert mit Patienten, die sich im Internet über Ihre Symptome und Beschwerden informieren. Die Ratsuchenden sind aber häufig verunsichert hinsichtlich der Qualität und Verlässlichkeit dieser Informationen. Sie brauchen Personen mit Fachkenntnis, mit denen sie ihre Anliegen besprechen können. Es gibt genügend Belege dafür, dass die Arzt-Patientenkommunikation hier oft nicht weiterhilft.
Wie gut ist die Pflege darauf vorbereitet, die Patienten zu unterstützen bei der Suche nach Online-Gesundheitsinformationen und bei deren Bewertung?
Quelle: Mayer, S.: Der informierte Patient - und die Pflege. PADUA, Heft 2, 2009, S. 31-36., 22.04.2009
Im klinischen Alltag wird immer deutlicher, dass die Zahl chronisch kranker Menschen steigt. Da die Kosten im Gesundheitssystem steigen, wird von jedem Einzelnen erwartet, die Verantwortung für seine Gesundheit wahrzunehmen und für sich Sorge zu tragen. Durch die Natur der chronischen Krankheit sind diese Patienten jedoch gezwungen, häufiger die Hilfe eines Spitals oder einer anderen medizinischen Einrichtung in Anspruch zu nehmen. In der vorliegenden Arbeit wird anhand einer Literaturrecherche die Frage bearbeitet Wie können Pflegende handlungsorientierte
Copingstrategien bei chronisch kranken Patienten fördern? Eventuell kann dadurch die Zahl der Rehospilisationen gesenkt werden. Zuerst wird erklärt wie die Fragestellung ausgewählt wurde und welche Gruppen ausgeschlossen werden. Anschließend folgen theoretische Grundlagen und
die Vorstellung des Konzepts Coping. Mögliche Bewältigungsaufgaben und Ziele der Pflegeinterventionen werden vorgestellt, ebenso wie
Pflegeinterventionen zu konkreten Bewältigungsaufgaben. In den Schlussfolgerungen werden die Bedeutung für den Beruf und eventuelle Auswirkungen auf die zukünftige Berufsentwicklung angesprochen. Auch die Bedeutung für Betroffene und deren Alltag wird dargelegt. Die Konsequenzen und weitere Forschungsansätze werden aufgezeigt.