Adserver Header
Analytics
Leaderboard
suchen Suche
Sky Left
separator
Impressum  |  Feedback  |  Werbung  |  Sitemap  |  Hilfe  |  Login Work&Care
Rectangle Top
SBK Stellungnahme zum Artikel "Zu viel Personal in den Spitälern" in der Handelszeitung vom 12.9.2013
In der gestrigen Handelszeitung erschien unter dem Titel „Zu viel Personal in den Spitälern“ ein Artikel, in welchem behauptet wird, die Leistungen könnten bei gleicher Qualität auch mit bis 30 Prozent weniger Personal aufrechterhalten werden. Derartige Aussagen sind für den Schweizer Berufsverband der Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner SBK ein Schlag ins Gesicht der Berufsangehörigen, die schon heute unter einer extremen Arbeitsbelastung leiden, und eine Gefahr für die Patienten.

Im besagten Artikel behauptet Andreas Vogt von der Beratungsfirma Roland Berger wörtlich: „Aufgrund unserer Erfahrungen in Schweizer Spitälern können diese nach organisatorischen und prozessualen Optimierungen mit 20 bis 30 Prozent weniger Personal die gleiche Leistung erbringen.“


Der SBK hält in diesem Zusammenhang mit Nachdruck fest:

  • Gerade in der Pflege werden seit Jahren Prozesse optimiert. Entgegen den Aussagen von Herrn Vogt besteht kein Spielraum mehr. Anfragen von Mitgliedern des SBK als auch unsere Rechtsberatungen zeigen das deutlich.
  • Vor dem Hintergrund des Personalmangels, der nicht zuletzt darauf zurückzuführen ist, dass Pflegefachpersonal aufgrund des zu grossen Arbeitsbelastung bereits nach 10 bis 15 Jahren den Beruf verlässt, gefährden derartige Aussagen die Versorgung der Bevölkerung mit guter Pflege.
  • Einsparungen beim Pflegepersonal sind tödlich: Mit jedem Patienten, den eine Pflegefachperson zusätzlich betreuen muss, steigt das Sterblichkeitsrisiko um 7 bis 10 Prozent. Zudem steigt das Infektionsrisiko für die Patienten.
  • Dienstleistungen, die sich auf Menschen beziehen, können nicht beliebig rationalisiert werden. Wunden brauchen Zeit um zu heilen und es braucht Zeit, gerade mit alten Menschen, um sie zu pflegen und zu informieren. Pflegende können nicht drei Mal schneller Essen eingeben. Es ist an der kranken Person die Geschwindigkeit vorzugeben. Alles andere ist ein Übergriff und eine Verletzung der Autonomie der Person.
  • Das als Vergleichsbeispiel hinzugezogene deutsche Gesundheitssystem hat seit der Einführung der DRG 2003 massive Qualitätseinbussen erlitten, in den Spitälern herrscht massiver Pflegenotstand und Berufsangehörige kehren der Pflege massenweise den Rücken. Für den SBK ist es absolut unzulässig, dass die Qualität des Schweizer Gesundheitswesens damit gefährdet wird, dass man sich am unteren Ende der Skala orientiert, nur um möglichst „knackige“ Zahlen präsentieren zu können.

 

Zu der im Artikel ebenfalls erwähnten PwC-Studie hat SBK-Geschäftsführerin Yvonne Ribi gegenüber der SDA am 20. August 2013 folgendermassen Stellung genommen:

 

„Die Studie bestätigt unseren Eindruck, dass - wie die höheren EBITDA Margen zeigen - das Personal zunehmend ausgepresst wird. In Mitgliederberatungen ist dieser zunehmende Druck ein Dauerthema. Der SBK unterstützt bauliche Massnahmen zur Erleichterungen der pflegerischen Arbeit, fordert jedoch einen engen Einbezug der Pflegefachpersonen in die Planung. Es ist aber klar, dass bauliche Investitionen kein gut qualifiziertes Personal ersetzen. Aus diesem Grund stehen wir einer Abnahme des relativen Personalaufwandes äusserst skeptisch gegenüber!

 

Die geringe Streuung des Personalaufwandes in den verschiedenen Institutionen zeigt auch, dass in keiner Institution überdurchschnittliches Einsparungspotential zu orten ist. Zudem sagt der Personalaufwand noch nichts aus über die Qualifikationen und Arbeitsbedingungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Dazu wären detaillierte Studien und Analysen notwendig (RN4Cast, Begleitstudie Swiss DRG etc.)“

 

Abgesehen davon würden wir uns wünschen, dass Medienschaffende, welche sich mit der äusserst komplexen Materie der Gesundheits- und vor allem auch der Care-Ökonomie befassen, ExpertInnen zu Wort kommen lassen, die zumindest die wichtigsten Grundlagen kennen, etwa die Besonderheiten der personenbezogenen Dienstleistungen.

 

Linkempfehlung

Schweizer Berufsverband der Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner SBK

Quelle: Schweizer Berufsverband der Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner SBK

Veröffentlicht: 2013-09-16

Diesen Artikel drucken oder weiterempfehlen Drucken E-mail
 
Anzeige
separator
separator

 

newsletterPartnersites

tellmed


Portal für medizinische Fachpersonen, die Patientinnen und Patienten mit Eisenmangel und Eisenmangelanämie beurteilen und behandeln.

Iron.medline.ch
besuchen »

newsletterPartnersites

tellmed


Dieses Fachportal richtet sich ausschliesslich an Mitglieder medizinischer und pharmazeutischer Berufe.

Tellmed.ch besuchen »

newsletterPartnersites

tellmed


Aktuelle Gesundheits-Informationen für Patienten und Angehörige, zusammengestellt von der Fachredaktion von Mediscope.

Sprechzimmer.ch besuchen »

terminkalendarTerminkalender
Termine für den Veranstaltungskalender eingeben >>

 

Anzeige
Right Skyscraper

 

separator
VeryRight Skyscraper
Adserver Footer