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Studie erhellt Zusammenhang zwischen Grippeviren und Fieber
Forscher aus München und Bonn klären neuen Mechanismus im Immunsystem auf

Ein Kennzeichen der "Neuen Grippe" ist plötzlich auftretendes starkes Fieber. Bislang verstand man nicht genau, wie diese Reaktion zustande kommt. Forscher der Universität Bonn und der Technischen Universität München haben gemeinsam mit Wissenschaftlern der LMU München mit einer neuen Studie Licht ins Dunkel bringen können: Sie haben einen neuen Signalweg identifiziert, über den bestimmte Viren Entzündungsreaktionen und Fieber auslösen können. Ihre Ergebnisse erscheinen in der kommenden Ausgabe der Zeitschrift "Nature Immunology".
Viren sind mikroskopisch kleine Schmarotzer: Sie schleusen ihr Erbgut in die Zellen ihres Opfers ein, um diese so "umzuprogrammieren". Die infizierten Zellen produzieren dann nicht mehr das, was sie selbst zum Leben brauchen, sondern bauen stattdessen jede Menge neue Viren.

 

Diese feindliche Übernahme bleibt zum Glück meist nicht unbemerkt. Dafür sorgen zelleigene Sensoren, die fremdes genetisches Material erkennen. Einer davon ist das so genannte RIG-I. Wenn RIG-I auf Viren-Erbgut stößt, sorgt es dafür, dass der Körper Interferon ausschüttet. Das Interferon versetzt seinerseits Killerzellen in Kampfbereitschaft, die die befallenen Zellen vernichten.

Das ist aber nur ein Teil der Wahrheit. "Unseren Ergebnissen zufolge spielt RIG-I wohl eine viel zentralere Rolle bei der Virenabwehr als bislang gedacht", erklärt Privatdozent Dr. Jürgen Ruland vom Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München. So gehen viele Virusinfektionen mit hohem Fieber einher - so etwa auch die Grippe. Die Interferon-Ausschüttung allein kann dieses Symptom nicht erklären.

 

Auslöser von Fieber sind meist Entzündungsbotenstoffe, so genannte Zytokine. "Wir konnten nun erstmals zeigen, dass RIG-I im Falle einer Virusinfektion auch die Produktion eines zentralen Zytokins ankurbelt", erklärt Dr. Hendrik Poeck, der sich zusammen mit seinen Kollegen Dr. Michael Bscheider und Dr. Olaf Groß die Erstautorenschaft der Studie teilt. Die Rede ist vom Interleukin 1, dem wohl wichtigsten Entzündungsbotenstoff, den man heute kennt.

 

Sorgen Zytokine für schwerere Krankheitsverläufe?

Wenn RIG-I mit Viren-Erbgut in Kontakt kommt, bewirkt es zweierlei: Zum einen sorgt es dafür, dass bestimmte Immunzellen massenhaft Pro-Interleukin produzieren - das ist der Vorläufer von Interleukin 1. Gleichzeitig aktiviert es über einen komplizierten Signalweg ein Enzym, das Pro-Interleukin in Interleukin 1 umwandelt. "Dieses Interleukin 1 sorgt dann für die typischen Symptome einer Virusinfektion wie Fieber oder Schüttelfrost", erläutert Professor Dr. Veit Hornung vom Universitätsklinikum Bonn.

 

Noch wissen die Forscher nicht, wie wichtig dieser neu entdeckte Immunmechanismus für die erfolgreiche Abwehr des Virus ist. Eventuell hat die Interleukin-Ausschüttung mitunter sogar negative Folgen: "Es gibt die Hypothese, dass eine Überproduktion von Zytokinen zu extrem schweren Verläufen von Viruserkrankungen führen kann", sagt Professor Dr. Gunther Hartmann. Möglicherweise können daher Medikamente, die einen solchen "Zytokin-Sturm" verhindern, den Krankheitsverlauf mildern.

 

Recognition of RNA virus by RIG-I results in activation of CARD9 and inflammasome signaling for interleukin 1beta production. Hendrik Poeck, Michael Bscheider, Olaf Gross, Katrin Finger, Susanne Roth, Manuele Rebsamen, Nicole Hannesschläger, Martin Schlee, Simon Rothenfusser, Winfried Barchet, Hiroki Kato, Shizuo Akira, Satoshi Inoue, Stefan Endres, Christian Peschel, Gunther Hartmann, Veit Hornung & Jürgen Ruland. Nature Immunology, doi: 10.1038/ni.1824

 

Meldung von Eva Schuster, Pressestelle, Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München, vom 15.11.2009.

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft idw

Veröffentlicht: 2009-11-17

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