Für die Studie der Deutschen Gesellschaft für Gerontopsychiatrie und -psychotherapie wurden an 12 000 ambulante Pflegedienste Fragebögen verschickt. Damit wurden Fragen zur Qualifikation der Mitarbeitenden, zur Erbringung von Leistungen und zur Verwendung von Medikamenten gestellt.
Laut der Auswertung der Daten ist die Qualifikation des Pflegepersonals gut, allerdings wird ein schlechter Kontakt zu den behandelnden Ärzten bemängelt. Offenbar erhalten viele PatientInnen / KlientInnen keine Antidementiva-Therapie.
Zur Qualifikation der Mitarbeitenden schreibt Brettschneider in ihrem Bericht: "Über die Hälfte der Mitarbeiterinnen jedes Pflegedienstträgers waren examinierte Alten- oder Krankenpflegerinnen. Die Belastung variiert aber stark. Denn bei den privaten Diensten betreut eine examinierte Fachkraft im Durchschnitt sieben Patienten, bei den öffentlichen Diensten zehn und bei den kirchlichen elf."
Von den fast 30 % demenzkranken KlientInnen der antwortenden Einrichtungen waren längst nicht alle mit der Diagnose Demenz von den Ärzten eingestuft obwohl die Krankheit bei den kognitiv auffälligen Patienten ohne ärztliche Demenz-Diagnose bei 26 Prozent mittel bis schwer ausgeprägt war.
Die Untersuchung der Medikamentenverordungen ergab, dass viele KlintInnen unzureichend abgedeckt waren. Viele erhielten ein Antidepressivum oder ein Neuroleptikum, aber kein Mittel gegen die Demenz.
Optimierungspotential zeigt die Untersucheung beim Kontakt zwischen den ÄrztInnen und den Pflegenden. Ein Teil der betreuenden ÄrztInnen sucht erst gar nicht den Kontakt zur Pflege, aber auch beim anderen Teil ist die Weitergabe von relevanten Informationen oft ungenügend. Dies betrifft auch den Übertritt von den Institutionen in die häusliche Pflege.
Als Fazit zu ihrem Bericht schreibt Brettschneider: "Demenz-Kranke werden durch ambulante Pflegedienste bundesweit gut versorgt. Über die Hälfte der Mitarbeiterinnen der mehr als 12 000 Dienste sind examinierte Alten- oder Krankenpflegerinnen und jede sechste Pflegehelferin. Das hat eine Fragebogenaktion ergeben. Aber der Kontakt zum behandelnden Arzt ist oft mäßig. Und: Jeder zweite Patient erhält offenbar keine Behandlung mit Antidementiva."