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Warnung vor zu viel individualisierter und personalisierter Medizin
Im aktuellen Positionspapier der Schweizerischen Akademie der medizinischen Wissenschaften wird vor der zunehmenden personalisierten oder individualisierten Medizin gewarnt. Gerade Gentests aus dem Internet hätten ein grosses Potential an möglichen Fehlentwicklungen und Falschaussagen - mit für die Patienten teilweise fatalen Auswirkungen.

Die personalisierte oder individualisierte Medizin bezweckt die Optimierung der medizinischen Versorgung für jeden einzelnen Patienten. Bei Krebskrankheiten werden zum Beispiel individuelle Tumoren molekular charakterisiert, um die jeweils am besten geeigneten Medikamente auszuwählen. Heute nutzen jedoch zunehmend auch gesunde Menschen die Techniken der individualisierten Medizin: Sie lassen ihre Gene untersuchen, um zu erfahren, ob sie ein erhöhtes Risiko für gewisse Krankheiten haben.

 

Die Schweizerische Akademie der Medizinischen Wissenschaften (SAMW) befürchtet, dass Patientinnen und Patienten unnötig verunsichert werden, wenn sie ohne qualifizierte ärztliche Beratung mit Ergebnissen von Gentests konfrontiert werden. Sie warnt insbesondere vor unseriösen Gentest-Angeboten aus dem Internet und fordert eine bessere Aufklärung der Bevölkerung über Nutzen und Risiken von genetischen Untersuchungen. Die neuen technischen Möglichkeiten dürfen die persönliche Arzt-Patienten-Beziehung nicht verdrängen, sondern sollen in die ärztliche Beratung eingebettet werden.

 

Die SAMW zeigt in ihrem neuen Positionspapier das grosse Potential der individualisierten Medizin auf, warnt aber gleichzeitig vor möglichen Fehlentwicklungen. Um die Ergebnisse der neuen Techniken richtig einordnen zu können, müssen Ärztinnen und Ärzte über ausreichende Kenntnisse in den Bereichen Epidemiologie, Medizinische Genetik sowie Medizinische Statistik verfügen. Eine stärkere Berücksichtigung dieser Fächer in der medizinischen Ausbildung sowie spezifische Weiter- und Fortbildungsangebote sind unabdingbar. Solche ärztlichen Qualifikationen sollen transparent an die Patienten kommuniziert werden, damit sie die geeigneten Ärztinnen und Ärzte auswählen können.

 

Besonders problematisch sieht die SAMW die Entwicklung bei Gentests aus dem Internet. Dort liefern Firmen oft Voraussagen über die Gesundheit, die den Nutzer nicht nur verunsichern können, sondern häufig auch falsch sind: Weil das Zusammenspiel zwischen Genen äusserst komplex ist und ausserdem stark von Umweltfaktoren beeinflusst wird, kann der Ausbruch einer Krankheit meist nicht seriös aufgrund von Gentests vorausgesagt werden. Eine gründliche Familienanamnese durch den Arzt ist hier oft aussagekräftiger. Gerade solche unseriösen Internet-Angebote bergen die Gefahr, dass die individualisierte Medizin in ihrer Gesamtheit diskreditiert wird.

Auch bei der Entwicklung neuer Medikamente steht der individuelle Patient immer mehr im Vordergrund.

 

Die SAMW warnt davon, dass Patente auf Diagnosemethoden die therapeutische Freiheit des behandelnden Arztes zur Auswahl der entsprechenden Behandlung beeinträchtigen könnten. Da der potentielle wirtschaftliche Nutzen von individualisierter Medizin sehr hoch ist, fordert die SAMW grösstmögliche Transparenz: Experten, politische Vertreter, Anbieter oder Initianten von öffentlichen Diskussionsplattformen und Internet-basierten Foren – sie alle müssen ihr persönliches Interesse begründen und eventuelle wirtschaftliche Verflechtungen deklarieren. Die individualisierte Medizin ist eine grossartige Chance, um im Sinne der Patientinnen und Patienten Risikoabklärung, Therapie und Nachsorge zu verbessern. Durch wissenschaftlich fundierte Kenntnisse und evidenzbasiertes, seriöses Handeln kann es gelingen, das Maximum aus dieser Chance herauszuholen und mögliche Fehlentwicklungen zu vermeiden.

 

Das Positionspapier richtet sich an Gesundheitsfachleute (ÄrztInnen, Pflegefachpersonen, TherapeutInnen), an Bildungsinstitutionen und an die interessierte Öffentlichkeit.

 

Linkempfehlung

www.samw.ch

Quelle: Schweizerische Akademie der Medizinischen Wissenschaften (SAMW)

Veröffentlicht: 2012-12-13

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