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Wenn Rheumakranke schwanger werden
Heute gibt es keinen Grund mehr für Frauen mit Rheuma auf eine Schwangerschaft zu verzichten.

fzm - Früher rieten Ärzte Frauen mit Gelenkrheuma (Rheumatoide Arthritis) und verwandten Erkrankungen von einem Kinderwunsch ab, da sie um die Gesundheit von Mutter und Kind fürchteten. Heute gibt es keine grundsätzlichen Bedenken mehr. Die Risiken der Schwangerschaft lassen sich beherrschen und oft bessert sich die Erkrankung unter der Schwangerschaft vorübergehend, berichtet eine Expertin in der Fachzeitschrift "DMW Deutsche Medizinische Wochenschrift" (Georg Thieme Verlag, Stuttgart. 2008).

 

Am besten ist es, wenn die Schwangerschaft in eine ruhige Krankheitsphase fällt, raten Professor Elisabeth Märker-Hermann von den Dr. Horst Schmidt-Kliniken in Wiesbaden und ihre Kolleginnen. Dann könnten die Ärzte die Dosis der Medikamente senken, was manchmal eine Schwangerschaft erst ermöglicht. Denn eine häufig beim Rheuma eingesetzte Medikamentengruppe, die Nichtsteroidalen Antirheumatika, verzögern und verhindern möglicherweise den Eisprung. Nach Beginn der Schwangerschaft können die Frauen die Medikamente dann wieder einnehmen. Erst gegen Ende der Schwangerschaft werden sie wieder abgesetzt, da sie eine wehenhemmende Wirkung haben. Von den besser für Magen und Darm verträglichen "Coxiben" nehmen die Ärzte derzeit noch Abstand. Die Erfahrungen bei Schwangeren sind noch zu gering und ihr Einsatz derzeit noch verboten, erläutern die Rheumaexpertinnen.

Nichtsteroidale Antirheumatika und Coxibe lindern zwar viele Rheumabeschwerden. Bei einem akuten Krankheitsschub kann jedoch Kortison erforderlich werden. Die Ärzte bevorzugen hier den Wirkstoff Prednison, der in der Leber der Mutter abgebaut wird und den Kreislauf des Kindes nur in sehr geringer Menge erreicht. Da Kortisone das Risiko eines Schwangerschaftsdiabetes und einer Gestose erhöhen, sind die Ärzte insgesamt mit dem Einsatz von Kortison zurückhaltend. Das gilt auch für die sogenannten Basistherapeutika, die das Fortschreiten der Gelenkzerstörung aufhalten sollen. Einige Wirkstoffe können dem Ungeborenen schwere Schäden zufügen. Frauen dürfen sie nur anwenden, wenn sie eine sichere Verhütung betreiben. Diese Mittel sind in der Schwangerschaft und auch in der anschließenden Stillphase streng verboten, berichtet Professor Märker-Hermann. Es gebe aber auch Basistherapeutika, die sicher sind.

Bei einigen Frauen ist es möglich, während der Schwangerschaft ganz auf Medikamente verzichten. Bei der Rheumatoiden Arthritis kommt es nämlich häufig zu einer deutlichen Verbesserung, ohne dass Experten den Grund dafür kennen. Auch einige Frauen mit Morbus Bechterew haben während der Schwangerschaft weniger Rückenschmerzen, bei anderen verschlimmern sich jedoch die Beschwerden. Typisch sei eine Aktivierung der Krankheit um die 20. Schwangerschaftswoche herum, die aber nur wenige Tage oder Wochen andauere, berichten die Autorinnen. Danach gehe es den Frauen wieder besser.

Problematisch sind Schwangerschaften bei Frauen mit Systemischem Lupus erythematodes (SLE) oder dem Antiphospholipid-Syndrom (APS). Beide sind mit dem Gelenkrheuma verwandt, Erkrankungen anderer Organe stehen aber im Vordergrund. Beim SLE kann es zur Schädigung der Nieren kommen. Dies ist eine der wenigen Fälle, in denen die Ärzte rheumakranken Frauen von einer Schwangerschaft abraten. Das APS ist durch eine erhöhte Thromboseneigung gekennzeichnet. Nicht selten werde die Erkrankung in der Schwangerschaft oder im Wochenbett erkannt.

Auch bei anderen Rheuma-Erkrankungen bleibe eine Schwangerschaft immer eine Risikoschwangerschaft, erklären Professor Märker-Hermann und ihre Kolleginnen. Wenn allerdings Ärzte und Geburtshelfer zusammenarbeiten, finde sich häufig eine Möglichkeit, sie zu einem guten Ende zu bringen. Auch Frauen mit Morbus Bechterew können ohne Kaiserschnitt entbinden, solange das Kind nicht zu groß ist, so die Ärztinnen. Jedoch gibt es ein besonderes Risiko für das Kind: Mit einer Wahrscheinlichkeit von zwölf Prozent wird es später selbst an einem Morbus Bechterew erkranken.

 

E. Märker-Hermann et al.:
Rheumatische Erkrankungen in der Schwangerschaft.
DMW Deutsche Medizinische Wochenschrift 2008; 133 (46): S. 2410-2414


Quelle: Thieme Presseservice

Veröffentlicht: 2008-11-25

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