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Wissenschaftliche Studie zur Situation von pflegenden Angehörigen und Spitex
Wer pflegt und betreut ältere Menschen daheim?

Angehörige investieren viel mehr Zeit in die Pflege von Familienmitgliedern, als sie eigentlich möchten. Unterstützt werden die pflegenden Angehörigen in erster Linie von Verwandten.
Für eine Auszeit und im Notfall fehlt aber meistens Ersatz. Dies zeigt die Studie SwissAgeCare-2010, im Auftrag des Spitex Verbands Schweiz durchgeführt hat. Die Studie zeigt Handlungsfelder auf für eine gezielte Unterstützung von pflegenden Angehörigen. Angehörige spielen eine zentrale Rolle bei der Betreuung von pflegebedürftigen Menschen daheim.
Die Rahmenbedingungen dieser Pflege sind aber kaum bekannt. Der Spitex Verband Schweiz hat deshalb das Forschungsprojekt "SwissAgeCare-2010" in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse der Studie (Teil Deutschschweiz) sind am 7. September 2010 an einer Medienkonferenz in Bern vorgestellt worden. Die Resultate aus der Romandie und dem Tessin („AgeCare-SuisseLatine“) werden 2011 vorliegen.
Das Forschungsteam der Universitäten Bern (Prof. Pasqualina Perrig-Chiello, Dr. Brigitte Schnegg) und Zürich (Prof. François Höpflinger) untersuchte in den letzten eineinhalb Jahren in der Deutschschweiz die Motivation, Probleme, Ressourcen und Wünsche von Angehörigen, die ältere Menschen zuhause pflegen, sowie von Spitex-Fachleuten.

 

Wünsche und Kritikpunkte
Was die Non-Profit-Spitex tut, tut sie gut: Die pflegenden Angehörigen sind im Allgemeinen mit ihr sehr zufrieden. Wichtig sind ihnen insbesondere die Verfügbarkeit der Spitex zur rechten Zeit, sowie Würde und Respekt im Umgang mit den Pflegebedürftigen. Kritikpunkte sind häufiger Personalwechsel und fehlende Zeit.

Gut die Hälfte der Personen, die von der Spitex zuhause betreut werden, ist alleinstehend, hat starke körperliche Beschwerden, ist aber meist noch nicht stark pflegebedürftig. Die Spitex hilft vor allem bei der Körperpflege und bei der Behandlungspflege. Hauswirtschaftliche Spitex-Leistungen werden nur von einem kleinen Teil der Pflegebedürftigen bezogen, entweder weil das
Angebot gar nicht bekannt ist, nicht den Bedürfnissen entspricht oder als zu teuer eingestuft wird.

Bedarf wäre vorhanden, da die durchschnittliche Lebenserwartung steigt und die Menschen länger in ihrer gewohnten Umgebung leben möchten. Ab dem 85. Altersjahr sind über 50 Prozent der zuhause lebenden Menschen im Alltagsleben stark eingeschränkt.

Noch immer hauptsächlich Frauensache
Zwei Drittel der pflegenden Angehörigen sind Frauen, die zur Hälfte Partner und zu einem weiteren Drittel einen Elternteil pflegen. Das Drittel Männer pflegt mehrheitlich Partnerinnen. Hauptmotiv für die Betreuung sind vor allem Liebe und Zuneigung; aber auch der Mangel an Alternativen und finanzielle Überlegungen spielen eine Rolle. Die pflegenden Angehörigen investieren in die Betreuung wöchentlich zwischen 64 (Partner und Partnerinnen) und 26 Stunden (Söhne und Töchter). Das ist mindestens mehr als doppelt so viel, als sie eigentlich möchten.

Dringend Entlastungsmöglichkeiten benötigt
Partnerinnen und Partner leiden am stärksten unter der körperlichen und psychischen Belastung.
Knapp die Hälfte der Partnerinnen spricht von negativen Folgen auf die Gesundheit. Sie hätten nach Einschätzung der Spitex-Mitarbeitenden auch am dringendsten eine Auszeit nötig, doch fehlt meistens der Ersatz. Nach eigener Einschätzung bräuchten aber vor allem pflegende Töchter noch vor den pflegenden Partnern und Partnerinnen eine Auszeit, jedoch nur eine kleine Minderheit könnte problemlos Ersatz organisieren. Dringend benötigt werden flexible Entlastungsmöglichkeiten wie Tagesbetreuung, Übergangspflege, Nacht- und Ferienbetten.

Die Studie zeigt auch die mögliche Entwicklung im Pflegebereich auf. Aufgrund der Bevölkerungsentwicklung wird insgesamt mit einem wachsenden Bedarf an stationärer und ambulanter Pflege gerechnet. Gleichzeitig dürften der medizinisch-technische Fortschritt, die steigenden Spitalkosten und der erhöhte Spardruck die Verlagerung vom stationären in den ambulanten Bereich verstärken, die Pflegeaufgaben für die Spitex noch anspruchsvoller werden. Gleichzeitig werden die Nachfrage nach Entlastungsmöglichkeiten für pflegende Angehörige steigen und das Bedürfnis nach Information und Koordination zunehmen. Im komplexen Mix zwischen Pflege und dem Wohl der Pflegebedürftigen und ihrer Angehörigen wird der Spitex eine zentrale Rolle zugedacht.

Handlungsfelder für Spitex
Die Spitex könnte ihr Angebot optimieren und Richtung Fallmanagement ausweiten, d.h. vermehrt Informations-, Vermittlungs- und Koordinationsaufgaben zwischen allen Beteiligten übernehmen, pflegerisch-betreutes Wohnen und flexible Entlastungsmöglichkeiten anbieten, sich
stärker mit anderen Institutionen vernetzen, enger mit ihnen zusammenarbeiten und auch in der Gesundheitsförderung aktiv werden.

Da eine optimale Pflegesituation nach professionellem Fachwissen verlangt, sind neben einer soliden Grundausbildung in der Pflege Weiterbildung und
Schulung für Spitex-Mitarbeitende gefragt, beispielsweise im gerontologischen Grundwissen, über den Umgang mit Konfliktsituationen, über Entlastungs- und Hilfsangebote oder über rechtliche, versicherungstechnische und finanzielle Belange. Der Spitex Verband Schweiz wird die Forschungsergebnisse analysieren und mit seinen Mitgliedern diskutieren. Unter anderem wird die Studie bereits am Nationalen Spitex-Kongress vom 9./10. September 2010 in Biel näher beleuchtet (siehe Kasten).
Ziel ist es, dass letztlich die lokalen Spitex-Organisationen ihre Dienstleistungen noch gezielter auf die Bedürfnisse und Ansprüche der pflegebedürftigen Menschen und ihrer Angehörigen abstimmen können.

Link zu Studienbericht und Broschüre >>


Link zur SwissAgeCare Broschüre >>

 

5. Nationaler Spitex-Kongress – 9./10. September 2010

Spitex fühlt der Zukunft den Puls Demografische Entwicklung, Personalmangel, Auswirkungen der Fallpauschalen in den Spitälern,
steigender Kostendruck. Spitex steht vor grossen Herausforderungen. Wie kann Spitex Angehörige von Pflegebedürftigen noch besser unterstützen? Wo findet man das nötige Personal?
Wie kann Spitex ihre Kompetenzen für die Prävention verstärkt einsetzen? Wie können sich Spitex, Spitäler und weitere Leistungserbringer enger vernetzen? Aber auch: Wo hat Spitex ihre Grenzen – ethische, soziale, wirtschaftliche? Diesen und weiteren Fragen geht der 5. Nationale Spitex-Kongress nach, der am 9./10. September 2010 in Biel stattfinden wird. Der vom Spitex Verband Schweiz organisierte Anlass richtet sich an Fachleute aus den Bereichen Spitex, Ärzteschaft sowie Politik/Verwaltung. Die rund 800 Kongressteilnehmenden werden die Entwicklung der Branche diskutieren und so mithelfen, dass die Non-Profit-Spitex auch in Zukunft – getreu dem Kongress-Motto – «am Puls der Zeit» sein wird.


Quelle: Spitexverband Schweiz

Veröffentlicht: 2010-09-08

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