Die Pflegevisite erlebt derzeit eine Renaissance in Einrichtungen der ambulanten und stationären Pflege. Die Komplexität in der Pflege und Betreuung sowie der medizinischen Behandlung von Menschen hat in den vergangenen Jahren in allen Versorgungsformen in Deutschland stark zugenommen. Dies beruht unter anderem auf der zunehmenden Multimorbidität und darauf, dass immer mehr Menschen ein hohes Alter erreichen. Der folgende Artikel gibt einen Überblick über die Pflegevisite, zeigt auf, wie Pflegende sie sinnvoll einsetzen
können und gibt Tipps für die praktische Anwendung im Alltag.
Kompetenzorientierung und Kompetenzentwicklung sind aktuelle Begriffe in Organisationen und Lehrplänen. Doch sind dies nur leere Schlagworte? Modebegriffe? Was steckt dahinter? Welche Bedeutung haben diese für Lehrpersonen?
Im Referat am Lernweltenkongress 2010 in Salzburg wird aus der Perspektive der Lehrperson die Thematik Kompetenzentwicklung betrachtet. Grundsätzlich wird davon ausgegangen, dass Kompetenz (die erfolgversprechendste Kombination von Ressourcen in Abstimmung auf die Anforderung der Situation) im realen Arbeits- bzw. Lebensalltag transparent wird und dass der Erwerb einer Kompetenz ein aktiver Prozess des Individuums – hier der Lehrperson – ist. Dies bedingt jedoch, dass Bildungsangebote an realen Situationen der Arbeitswelt der Lehrpersonen anknüpfen und den Transfer in den Alltag erlauben. Seitens der Organisation braucht es Rahmenbedingungen, welche die Kompetenzentwicklung der Mitarbeitenden fördern und bereit sind, die dadurch entstehenden Dynamiken konstruktiv zu nutzen. Unbestritten ist, dass Kompetenzentwicklung, lebenslanges Lernen, Verantwortlichkeit und Handlungskompetenz am besten in lernenden Organisationen gelingen, die gemeinsam mit ihren Mitarbeitenden die Interaktion zwischen implizitem und explizitem Wissen gestalten. Dieses Wirkungsdreieck Individuum – Organisation – Weiterbildung im Bezug auf Kompetenzentwicklung der Lehrpersonen wird bearbeitet.
Eine der zentralen Herausforderungen für Lehrprojekte zum Thema Medizin und ethnisch-kulturelle Vielfalt besteht in der Vermittlung eines angemessenen Konzepts von „Kultur“. Vor allem gilt es, den exklusiven Fokus auf als „fremd“ wahrgenommene Bevölkerungsgruppen und die Gefahr oberflächlicher kulturelle Zuschreibungen zu überwinden. Der vorliegende Beitrag stellt den Ansatz eines interdisziplinären Kurses zur „Migrantenmedizin“ an der Justus-Liebig-Universität Gießen vor, der jüngst durch ein Kooperationsprojekt zur Stärkung interkultureller Aspekte in der medizinischen Ausbildung mit zwei lateinamerikanischen Universitäten ergänzt wurde (in Ecuador und Peru). Durch den internationalen Vergleich soll das abstrakte Prinzip „think global and teach local“ für den medizinischen Bereich nutzbar gemacht werden. Gleichzeitig
wird die Bedeutung der Ethnographie für eine sinnvolle Verwendung von Begriffen wie „Kultur“, „Ethnizität“ oder „Migrationshintergrund“ auch in der Medizin betont. Als wichtigste Forschungsmethode der Kultur- und Sozialanthropologie vermittelt die Ethnographie differenzierte Einblicke in die jeweils konkrete Ausprägung der komplexen Zusammenhänge zwischen Krankheit, Medizin und „Kultur“ – jenseits von Stereotypien und unter explizitem Einschluss der im Einzelfall relevanten sozialen, religiösen, ökonomischen und rechtlichen, aber auch medizinischen Aspekte. Der Artikel verdeutlicht die Umsetzung dieser Perspektive in der medizinischen Ausbildung exemplarisch anhand von drei Lehreinheiten des Kurses an der JLU Gießen: Ein Modul zum Thema „Islam und Medizin“, eines zu psychosomatischen Aspekten und eine dritte Einheit, in der Sozialarbeiterinnen eines lokalen Migrationsdienstes unmittelbare Einblicke in die reale Lebenswirklichkeit von Migrant/innen vermitteln.
(Artikel auf Englisch)
Quelle: Knipper M, Akinci S, Soydan N. Culture and Healthcare in Medical Education: Migrants' Health and Beyond. GMS Z Med Ausbild. 2010;27(3):Doc41.
DOI: 10.3205/zma000678, URN: urn:nbn:de:0183-zma0006788, 25.02.2011
Zusammenfassung
Eine moderne Bildungskonzeption basiert auf der Regelung mittels normativen Zielen über die zu erwerbenden Kompetenzen. Im Rahmen des Projektes Abschlusskompetenzen galt es, für die Schweiz allgemein (gesundheitspolitische) und berufsspezifische Ausbildungsziele für die Studiengänge Pflege, Physiotherapie, Ergotherapie, Hebamme, Ernährungsberatung und medizinisch-technische Radiologie auf Bachelor- und Master-Stufe zu erarbeiten. Zudem war ein Integrationsinstrument notwendig, um die alten Berufsbildungen in die abgestimmte nationale Bildungssystematik zu überführen [ ... ]
Quelle: Sottas B. Abschlusskompetenzen für alle Gesundheitsberufe: das schweizerische Rahmenwerk und seine Konzeption. GMS Z Med Ausbild. 2011;28(1):Doc11.
DOI: 10.3205/zma000723, URN: urn:nbn:de:0183-zma0007235, 05.02.2011
Die sich stetig wandelnde Gesellschaft verändert auch die Berufswelt. Diese Entwicklung macht selbst vor dem Gesundheitswesen nicht Halt. Im Gegenteil: Die rasante technologische Entwicklung sowie kulturelle und demografische Veränderungen beeinflussen den Beruf und die Bildung der Dentalhygiene nachhaltig.
Quelle: Urfer-Schumacher M., Schneider K., publ. in "Dimensions" 2009, 26.01.2011
In den letzten Jahren hat an einigen Bildungszentren für Gesundheitsberufe ein Paradigmenwechsel stattgefunden. Unter dem Einfluss eines gemäßigtkonstruktivistischen Verständnisses ist das selbstgesteuerte Lernen der Studierenden in den Vordergrund und das Lehren der Lehrpersonen in den Hintergrund gerückt. Dem liegt die Erkenntnis zugrunde, dass Wissen nicht von einer zur anderen Person übertragen wird: Lernen ist ein individueller Prozess und Wissen wird von den Lernenden aktiv aufgebaut.
Eine Arbeitsgruppe des Vereins „Netzwerk Fachbibliotheken Gesundheit“(CH) hat unter der Adresse http://bibnet.org/ zusammen mit dem Rudolfinerhaus in Wien (A) eine kooperative und frei zugängliche Referenzdatenbank für das Gesundheitswesen geschaffen.
Quelle: Fischer M, Kandera S, Kleibel V, Krone M, Mayer S, Niedermann E, Sulzer D. bibnet.org – kooperative Referenzdatenbank für das Gesundheitswesen. GMS Med Bibl Inf. 2010;10(3):Doc27.
DOI: 10.3205/mbi000210, URN: urn:nbn:de:0183-mbi0002103, 26.01.2011
Aus der deutschsprachigen Zusammenfassung (Artikel ist auf Englisch):
"Zielsetzung: Ziel des Beitrags ist ein Vergleich der Häufigkeiten von psychischer Beanspruchung bei Beschäftigten in somatischen und psychosomatischen Rehabilitationskliniken sowie zwischen den verschiedenen Berufsgruppen. Zudem werden die Zusammenhänge zwischen psychischer Beanspruchung, Arbeitssituation, Kooperation im Team und Mitarbeiterzufriedenheit untersucht."
Quelle: Koerner M. Mental strain among staff at medical rehabilitation clinics
in Germany. GMS Psychosoc Med. 2011;8:Doc01.
DOI: 10.3205/psm000070, URN: urn:nbn:de:0183-psm0000701, 21.01.2011
Vor sieben Jahren ist es in Kraft getreten: das neue Krankenpflegegesetz. Was hat sich seitdem geändert? Ist die praktische Anleitung, bei immer weniger Personal auf den Stationen, sichergestellt? Und überhaupt: Ist die Pflegeaus bildung heute besser als früher?
Im Artikel geben Pflegelehrer ihre Statements zu diesen Fragen ab.
Quelle: Die Schwester Der Pfleger, 50. Jg., 01/2011, S. 8-12., 05.01.2011
Aus der Zusammenfassung:
"Serious Games (SG) stellen ein neues Medium im Bereich der E-Learning-Anwendungen dar. Sie nutzen die multimedialen Vorteile von Computerspielen, um die didaktischen Bedürfnisse der Zielgruppe in den klassischen oder neuen Lernszenarien zu erfüllen. Der Einsatzbereich für Serious Games for Health (SGH) kann in die Bereiche der medizinischen Therapie/Versorgung oder Gesundheitsversorgung, der medizinischen Fort- und Weiterbildung und in Prävention und Gesundheitsförderung unterteilt werden." [...]
Quelle: Sostmann K, Tolks D, Fischer M, Buron S. Serious Games for Health:
Spielend lernen und heilen mit Computerspielen? GMS Med Inform
Biom Epidemiol. 2010;6(2):Doc12.
DOI: 10.3205/mibe000112, URN: urn:nbn:de:0183-mibe0001128, 04.01.2011
Pflege kann man weiterhin als Frauendomäne bezeichnen – laut Statistischem Bundesamt liegt der Männeranteil nur bei etwa 15 Prozent. Was bedeutet es, als Mann in einem klassischen „Frauenberuf“ zu arbeiten? Und wie sehen eigentlich die Pflegerinnen ihre männlichen Kollegen? Sieben Führungskräfte – männliche und weibliche – geben unterschiedliche Einschätzungen.
Quelle: Die Schwester Der Pfleger, 49. Jg., 12/2010, S. 1158-1163., 01.12.2010
Der Schwerpunkt der Zeitschrift "Die Schwester Der Pfelger" 11/10 befasst sich mit dem Thema Gesundheitsförderung. Im Vorspann zum vorliegenden Artikel steht zu lesen: "Pflegeschüler leiden schon früh an gesundheitlichen Beschwerden, sie rauchen häufiger als ihre Altersgenossen, ernähren sich oft ungesund und bewegen sich nur selten. Das sind aktuelle Ergebnisse einer bundesweiten Vollerhebung zu Gesundheitsförderung und Prävention an Pflegeschulen.
Sie zeigen: In Sachen Gesundheit besteht in der Pflegeausbildung großer Handlungsbedarf."
Quelle: Die Schwester Der Pfleger, 49. Jg., 11/2010, S. 1048-1054., 02.11.2010
Schmunzeln, kichern, glucksen oder in lautes Gelächter ausbrechen – wohl jeder kennt die heilsame Wirkung des Humors. Es tut uns gut, in den verschiedensten Situationen Ausdrucksformen von Humor zu erleben, ob feinsinnig, staubtrocken, ironisch oder einfach nur sehr witzig. Auch – und gerade – im Krankenhaus oder Pflegeheim können alle Beteiligten von einer gesunden Dosis Humor profitieren.
Quelle: Die Schwester Der Pfleger, 49. Jg., 09/2010, S. 844-847., 14.10.2010
Aus der Einleitung: [ ... ] "Die vorliegende Handreichung richtet sich an alle, die Geschichte der Pflege in Bildungsgängen unterrichten, d. h. Lehrende an Pflegeschulen, in der Fort- und Weiterbildung sowie an Hochschulen. Die Vorschläge verstehen sich als Anregungen.
Wo möglich, werden alternative Herangehensweisen vorgestellt. Ich gehe davon aus, dass Lehrende der Pflegegeschichte grundsätzlich Kenntnisse in der historischen Forschung haben, auf die Methoden der Geschichtswissenschaft wird in der Handreichung nicht näher eingegangen."
Die Zahlen zur Schmerzprävalenz in Spitälern zeigen, dass das postoperative Schmerzmanagement verbesserungswürdig ist. Verschiedentlich werden nicht-medikamentöse pflegerische Massnahmen empfohlen, da die Praxis zeigt, dass diese Interventionen sich oft positiv auf das Schmerzerleben des Patienten auswirken. Das Wissen um diese Massnahmen ist erfahrungsgemäss in der aktuellen Pflegepraxis auf chirurgischen Stationen lückenhaft und wenig erforscht. Musik als zentral wirkende Intervention des nicht-medikamentösen Schmerzmanagements könnte etwa einen interessanten Beitrag leisten.
Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, die externe Evidenz des Nutzens von Musik als nicht–medikamentöse Massnahme des Schmerzmanagements bei erwachsenen Patienten nach allgemein chirurgischen Eingriffen zu erfassen und zu beschreiben sowie Resultate in Forschungsanwendungen einfliessen zu lassen.