Hintergrund: Alkoholabhängige Patienten in der frühen Abstinenzphase zeigen Einbußen in ihren kognitiven Funktionen, welche in der geringen Anwendung neu erlernter Fertigkeiten deutlich werden, um einen
Rückfall zu verhindern. Exekutive Dysfunktionen können bei Alkoholikern in dieser Phase der Abstinenz überdauern und somit eine Langzeit-Abstinenz beeinträchtigen. Die vorliegende Studie erfasst visuelle Gedächtnisfunktionen und die Wahl der Organisationsstrategie bei Alkoholikern. Diese Faktoren sind bei der Anwendung neu erlernter Verhaltensweisen notwendig, um die erlangte Abstinenz aufrecht zu erhalten.
Quelle: Daig I, Mahlberg R, Schroeder F, Gudlowski Y, Wrase J, Wertenauer F,
Bschor T, Esser G, Heinz A, Kienast T. Low effective organizational
strategies in visual memory performance of unmedicated alcoholics
during early abstinence. GMS Psychosoc Med. 2010;, 15.12.2010
Pflege kann man weiterhin als Frauendomäne bezeichnen – laut Statistischem Bundesamt liegt der Männeranteil nur bei etwa 15 Prozent. Was bedeutet es, als Mann in einem klassischen „Frauenberuf“ zu arbeiten? Und wie sehen eigentlich die Pflegerinnen ihre männlichen Kollegen? Sieben Führungskräfte – männliche und weibliche – geben unterschiedliche Einschätzungen.
Quelle: Die Schwester Der Pfleger, 49. Jg., 12/2010, S. 1158-1163., 01.12.2010
Der Schwerpunkt der Zeitschrift "Die Schwester Der Pfelger" 11/10 befasst sich mit dem Thema Gesundheitsförderung. Im Vorspann zum vorliegenden Artikel steht zu lesen: "Pflegeschüler leiden schon früh an gesundheitlichen Beschwerden, sie rauchen häufiger als ihre Altersgenossen, ernähren sich oft ungesund und bewegen sich nur selten. Das sind aktuelle Ergebnisse einer bundesweiten Vollerhebung zu Gesundheitsförderung und Prävention an Pflegeschulen.
Sie zeigen: In Sachen Gesundheit besteht in der Pflegeausbildung großer Handlungsbedarf."
Quelle: Die Schwester Der Pfleger, 49. Jg., 11/2010, S. 1048-1054., 02.11.2010
J.W. Haslbeck und D. Schaeffer stellen die Frage, wie weitgehend die Postulate von Autonomie und Selbstverantwortung in komplexen Krankheitssituationen angemessen sind und ob sich die Eigenverantwortung mit den Bedürfnissen der Betroffenen deckt.
Dekubitusprophylaxe ist ein Kernstück pflegerischer Kompetenz. Dennoch ist nicht jeder entstandene Dekubitus ein Pflegefehler. Vielmehr muss nachgewiesen werden, dass alle Maßnahmen einer wirksamen Dekubitusprophylaxe
regelmäßig durchgeführt worden sind.
Quelle: Die Schwester Der Pfleger, 49. Jg., 10/10, S. 946-949., 14.10.2010
Schmunzeln, kichern, glucksen oder in lautes Gelächter ausbrechen – wohl jeder kennt die heilsame Wirkung des Humors. Es tut uns gut, in den verschiedensten Situationen Ausdrucksformen von Humor zu erleben, ob feinsinnig, staubtrocken, ironisch oder einfach nur sehr witzig. Auch – und gerade – im Krankenhaus oder Pflegeheim können alle Beteiligten von einer gesunden Dosis Humor profitieren.
Quelle: Die Schwester Der Pfleger, 49. Jg., 09/2010, S. 844-847., 14.10.2010
Hintergrund: Langzeitstudien bei Patienten mit funktionellen Magen-Darm-Störungen sind selten.
Methoden: Von 85 Patienten mit funktionellen gastrointestinalen Erkrankungen, die im Jahr 2000 diagnostiziert wurden, waren 48 sechs Jahre später bereit, einen postalischen Fragebogen auszufüllen.
Ergebnisse: Zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung waren die gastrointestinalen Beschwerden vergleichbar zum Zeitpunkt der Erstuntersuchung, aber Ängstlichkeit und Depression waren signifikant niedriger, in Abhängigkeit vom Umstand, ob in der Zwischenzeit Psychotherapie stattgefunden hatte. Insbesondere Männer profitierten von der Psychotherapie und zeigten reduzierte Symptombelastung im Vergleich zu Patienten, die keine Psychotherapie erfahren hatten.
Diskussion: Die psychischen Komorbiditäten (Angst und Depression) scheinen das Konsultationsverhalten zu beeinflussen, aber von den gastrointestinalen Symptomen und deren Schwere unbeeinflusst zu sein. Kurzzeitige Psychotherapie trägt zu langfristigem Wohlbefinden bei, vor allem bei Männern.
Quelle: Martens U, Caspari G, Rilk A, Hefner J, Teufel M, Klosterhalfen S,
Zipfel S, Enck P. Six-year follow-up of patients with functional bowel
disorders, with and without previous psychotherapy. GMS Psychosoc
Med. 2010;7:Doc06.
DOI: 10.3205/psm000068, URN:, 23.09.2010
Zielsetzung: Majore negative Lebensereignisse hängen mit erhöhter Suizidalität zusammen. Es werden hierbei zwei Mediatorvariablen angenommen:
(a) über minore negative Lebensereignisse und (b) über
Depression.
Methodik: Hierfür wurden 96 jugendliche Patienten in Kliniken und bei niedergelassenen Ärzten rekrutiert.
Ergebnisse: (1) Minore negative Lebensereignisse hingen mit depressiven Symptomen und Suizidalität zusammen. (2) Depressive Symptome hingen mit Suizidalität zusammen. (3) Depressive Symptome waren Mediatorvariable im Zusammenhang mit minoren Lebensereignissen und Suizidalität.
Fazit: Die Ergebnisse legen nahe, dass Kindheitserlebnisse mit Suizidgedanken bei jugendlichen Patienten zusammenhängen, und dass depressive Symptome den Zusammenhang zwischen Kindheitserlebnissen und Suizidalität mediieren.
Quelle: Hardt J, Johnson JG. Suicidality, depression, major and minor negative
life events: a mediator model. GMS Psychosoc Med. 2010;7:Doc05.
DOI: 10.3205/psm000067, URN: urn:nbn:de:0183-psm0000672, 23.09.2010
Aus der Einleitung: [ ... ] "Die vorliegende Handreichung richtet sich an alle, die Geschichte der Pflege in Bildungsgängen unterrichten, d. h. Lehrende an Pflegeschulen, in der Fort- und Weiterbildung sowie an Hochschulen. Die Vorschläge verstehen sich als Anregungen.
Wo möglich, werden alternative Herangehensweisen vorgestellt. Ich gehe davon aus, dass Lehrende der Pflegegeschichte grundsätzlich Kenntnisse in der historischen Forschung haben, auf die Methoden der Geschichtswissenschaft wird in der Handreichung nicht näher eingegangen."
Zusammenfassung
Zielsetzung: In den vergangenen Jahren hat sich die gesundheitsbezogene Lebensqualität (gbLQ) als wichtige Zielgröße nicht nur in der somatischen Medizin, sondern auch in den psychiatrischen Fächern etabliert.
Bisher liegen nur wenige Studien zur gbLQ von Patienten mit
Autismus-Spektrum-Störung (ASS) vor. Ziel dieser Studie war die Erfassung der gbLQ von Patienten mit ASS mit IQ >70 aus Patientenperspektive unter Verwendung eines international eingesetzten und validierten gbLQ-Instruments.
Methodik:
26 männliche Jugendliche und junge Erwachsene mit den Diagnosen Asperger-Syndrom, High Functioning Autismus oder Atypischer Autismus wurden in einem querschnittlichen Design mithilfe der deutschen Version des WHOQOL-BREF, einem Fragebogenverfahren zur Erfassung der gbLQ, untersucht.
Quelle: Kamp-Becker I, Schröder J, Remschmidt H, Bachmann CJ. Health-related
quality of life in adolescents and young adults with high functioning
autism-spectrum disorder. GMS Psychosoc Med. 2010;7:Doc03.
DOI: 10.3205/psm000065, URN: urn:nbn:de:0183-psm000065, 02.09.2010
Zusammenfassung
Ziele:
Langanhaltende Therapieerfolge in der nicht operativen Adipositasbehandlung sind äußerst gering. Interaktionelle Schwierigkeiten mit den behandelnden Ärzten und eine eingeschränkte Compliance von Franklin, Berlin, Germany adipösen Patienten stellen das immer wieder beschriebene Dilemma bei sich wiederholenden Gruppenpsychotherapieversuchen von adipösen Patienten dar. Die Art der Beziehungsaufnahme und das Bindungsverhalten spielen hierbei vermutlich eine zentrale Rolle, wurden bisher jedoch noch nicht systematisch untersucht.
Methoden:
Der Beitrag fokussiert daher als einen neuen Zugangsweg die Bindungsstile Adipöser und deren Auswirkungen auf die psychoanalytisch-interaktionelle Gruppentherapie bei TeilnehmerInnen eines einjährigen Gewichtsreduktionsprogramms.
Ergebnisse:
Es werden die Charakteristika der Bindungsstile bei 107 untersuchten übergewichtigen und adipösen Patienten sowie deren Effekte auf die Gruppentherapie beschrieben.
Konklusion:
Es wird ein Überblick über die Motivationslage, die Störungsbilder und die wiederkehrenden Gruppenthemen der TeilnehmerInnen gegeben.
Quelle: Kiesewetter S, Köpsel A, Köpp W, Kallenbach-Dermutz B, Pfeiffer AFH,
Spranger J, Deter HC. Psychodynamic mechanism and weight reduction
in obesity group therapy – first observations with different attachment
styles. GMS Psychosoc Med. 2010;7:Doc04.
DO, 02.09.2010
Das Ziel der vorliegenden Forschungsarbeit war es, die Erfahrungen und Belastungen der betreuenden Lebenspartner von Patienten mit COPD IV° zu identifizieren und zu beschreiben. Dadurch sollen neue Erkenntnisse über die Phänomene bei chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) in der Betreuung gewonnen werden.
Empirische Untersuchungen zeigen: Unternehmen können erfolgreich am Markt operieren, wenn es ihnen gelingt, über einzigartige Prozesse und Kompetenzen zu verfügen. Dies gilt auch für pflegerische Leistungen im Krankenhaus. Im Folgenden werden pflegerische Kernkompetenzen
beispielhaft anhand eines Bewertungsrasters analysiert.
Quelle: Die Schwester Der Pfleger, 49. Jg., 08/10, S. 809-813., 13.08.2010